Frage an Hans-Christian Ströbele von Juliane H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Ströbele,
wen können wir für die Entfernung der Büsche in den Parks verantwortlich machen? Trauriges Beispiel: Wasserturm im PrenzlauerBerg. Die schönen alten Fliederbüsche und der gesamte Hangbewuchs wurde entfernt und viele Bäume gefällt. Auf diesem Gelände haben Kinder gespielt, jetzt ist der Hang durch ein Netz vor Erosion geschützt. Die Kleinbüsche sind außerdem der Lebensraum von Vögeln. Wenn ich an den geräumten Parks vorbeilaufe geht mir "das Messer in der Tasche auf"! Ich habe eine Stinkwut auf diese Stadtplaner, die mit das Wertvollste, das wir in Berlin noch haben, die grüne Lunge, seltene Tierarten und Pflanzen, einfach kaputtplanen. Mehr als "grün wählen" kann ich nicht machen... Aber wie sehr sind die Grünen überhaupt an der Umwelt interessiert? Ist im modernen Berlin noch Platz für Tiere und Natur? Danke, dass ich mich hier einmal aussprechen kann. Ich hoffe auf Feedback!
Freundliche Grüße
Juliane Horn
Sehr geehrte Juliane Horn,
für die Entfernung von Büschen, das Fällen von Bäumen, etc. trägt in der Regel das bezirkliche Grünflächenamt die Verantwortung. Dabei handelt es sich nicht zwangsweise um Kahlschlag oder die willkürliche Vernichtung von Grün. In manchen Fällen müssen kranke Bäume entfernt oder Büsche ausgedünnt werden. Leider musste aber auch ich immer wieder beobachten, wie kleine Biotope mit dem Argument der "Erneuerung" oder "Instandsetzung" den Sägen zum Opfer fielen.
Über den Fall "Wasserturm" im Prenzlauer Berg West haben mir die Pankower Bündnisgrünen folgendes berichtet:
Infolge der baulichen Umgestaltung des Platzes - die im Kiez an und für sich heftig umstritten war - wurde viel Strauchwerk gerodet. Auch die grüne Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung hat dies damals kritisiert und alle Bemühungen unterstützt, möglichst viel Grün vor Ort zu erhalten. Inzwischen sind die Baumaßnahmen beendet und auch neue Büsche angepflanzt worden. Die offizielle Eröffnung des Platzes soll übrigens heute, am 2. Mai 2007 stattfinden. Ich hoffe sehr, dass er - wieder - zu einem Ort wird, an dem sich neben den AnwohnerInnen auch Planzen und Tiere wohl fühlen.
Mit freundlichen Grüßen.
Ströbele