Frage an Hans-Christian Ströbele von Stefanie S. bezüglich Gesundheit
Nochmal zum Thema HIV:
Leider scheint sich mit dem Thema HIV und dem sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen auf der politischen Bühne niemand so wirklich auseinanderzusetzen.
Ich empfehle folgenden Artikel, der halbwegs klar macht, womit wir es zu tun haben.
http://www.morgenpost.de/content/2007/02/18/biz/883755.html
Auch wenn man es kaum glauben mag, der Artikel stellt die tatsächlichen Zustände sogar noch verharmlost dar.
Heute werden Schwule, die bei Sexpartys (siehe z.B. www.fickstutenmarkt.de) auf Gummis bestehen, ausgelacht und gelten als Langeweiler.
Momentan handelt es sich dabei noch um ein Phänomen nur in der Schwulenszene.
Aber wir wissen doch seit den 80ern, wie schnell diese Krankheit von einem Randgruppenphänomen zu einer gesellschaftlichen Bedrohung werden kann.
Und dann tragen ja auch Nichtschwule die (erheblichen!) Behandlungskosten bzw. finanzieren die Renten der erwerbsunfähigen Kranken.
Ich jedenfalls fühle mich verarscht, wenn meine Steuergelder, für die ich hart arbeite, als soziale Hängematte derart missbraucht werden - sei es aus Unwissenheit wegen schlechter Prävention, der (überall zu beobachtenden) Verrohung der Gesellschaft oder schlicht Faulheit und Bequemlichkeit.
Ich weiß, dass es schwer ist, dagegen vorzugehen, da man ja niemandem nachweisen kann, sich absichtlich bzw. grob fahrlässig angesteckt zu haben. Aber man könnte doch wenigstens in irgendeiner Form ein Zeichen setzen, dass unsere Gesellschaft nicht ALLES akzeptiert.
Soweit ich weiß, sind in anderen Ländern die so genannten Bareback-Partys, also Sexpartys, auf denen Kondome nicht erlaubt sind, längst verboten. Warum geht das nicht in Deutschland?
Sehr geehrter Frau Schröder.
Tut mir leid, mit Bareback-Partys und anderen Sexpartys kenne ich mich nicht aus. Ich weiß auch nicht, wer diese veranstaltet und wer auf deren Gestaltung Einfluß hat. Meine Einflußmöglichkeiten sind vermutlich sehr gering.
Ob ein Verbot der von Ihnen kritisierten Praktiken etwas bewirken könnte und wie es durchsetzbar ist, kann ich nicht beurteilen. Verbote sind in diesen höchstprivaten Bereichen immer ein Problem. Jedenfalls haben Sie recht mit Ihren Bemühungen, die HIV-Übertragungen zu verhindern. Wie das am besten zu erreichen ist, weiß ich auch nicht.
Mit freundlichem Gruß
Ströbele