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Hans-Christian Ströbele
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Harald S. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Harald S. bezüglich Finanzen

Mon, moin, Herr Ströbele!

Sie schreiben:
"Nach meiner Kenntnis soll nicht jeder Bundesbürger Kirchensteuer zahlen, sondern jeder der einer der beiden christlichen Kirchen angehört. Wenn Sie also keine Kirchensteuer zahlen wollen, dürfen Sie keiner der Kirchen angehören oder müssen eine Austrittserklärung unterschreiben."

Haben Sie auch Kenntnis von den Finanzierungen der Kirchen via Konkordat? Die Bischöfe weden aus dem allgemeinen Steueraufkommen bezahlt und auch sonst werden die Kirchen vorne und hinten bezuschusst (Denkmalschutz, soziale Dienste etc.).

Wieso hat Tebarz van Elst (z.B.) sein Salär aus dem Steuersäckel (statt aus Kirtchensteuern und Spenden) bezogen?

Wollen Sie dieses Problem der Trennung von Kirche und Staat aktiv angehen?

Mit freundlichen Grüßen

Portrait von Hans-Christian Ströbele
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Schweda.

Die enormen staatlichen Zahlungen an die christlichen Kirchen in Deutschland wurden vereinbart als Ausgleich für die enteigneten kirchlichen Besitztümer. Ich muß zugeben, daß mir die Höhe dieser Zahlungen bis vor Kurzem auch nicht bekannt waren. Die Erhebung der Kirchensteuer durch den Staat beruht auf eines Vereinbarung der Nazi-Regierung mit den Kirchen.

Ich bin schon lange der Auffassung, diese engen finanziellen Verbindungen von Staat und Kirchen sollte überdacht und geändert werden, weil der moderne Staat und die Kirchen getrennt sein sollten.

Mit freundlichem Gruß

Ströbele