Frage an Hans-Christian Ströbele von Dirk W. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Ströbele,
DIE GRÜNEN haben auf besondere Weise Nachhaltigkeit und Gemeinwohl im Fokus.
In einer Zeit jährlich zunehmenden globalen Wettbewerbs um Investitionen und Arbeitsplätze:
Inwieweit können Sie Ihre Ziele mit Politik auf nationaler Ebene überhaupt noch erreichen?
Inwieweit zwingt internationaler Wettbewerb nach Ihrer Einschätzung Sozial- und Umweltstandards überall letztlich in die Knie?
Unter welchen Umständen würden Sie eine überparteiliche, zivilgesellschaftliche und globale Initiative zur Überwindung dieser Dynamik unterstützen, z.B. www.simpol.org?
Welche Wege favorisieren Sie, um zu gemeinwohldienlichen und nachhaltigen globalen Spielregeln für eine globale Welt zu kommen?
Herzlichen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüße,
Dirk Weller
Sehr geehrter Herr Weller.
Sie haben Recht. Nachhaltigkeit und Gemeinwohl können längerfristig auch in Deutschland nicht national gesichert werden, sondern dies muß international geschehen. Der Wettbewerb darf nicht dazu führen, daß sich die niedrigsten Standards auf der Welt möglich für alle durchsetzen und möglichst viel weiter gesenkt werden. Wir müssen durch internationale Vereinbarungen den Wettbewerb so umgestalten, daß immer höhere Standards auf für die Länder durchgesetzt werden können, denen heute noch Gemeinwohl und Nachhaltigkeit fremd sind.
Deshalb müssen u.a. die Subventionen der Industrieländer für ihre Produkte abgeschafft, faire Handelsbeziehungen und faire Preise für die Produkte aller Länder erreicht werden. Ressourcen müssen nachhaltig und Gemeinwohl orientiert so genutzt werden, daß sie der ganzen Bevölkerung der Länder und der Erhöhung deren Lebensstandards zugutekommen, die heute überwiegend von den Industriestaaten ausgebeutet werden. Möglichst viele müssen möglichst bald hohe Standards haben und nicht immer mehr immer niedrigere.
Mit freundlichem Gruß
Ströbele