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Hans-Christian Ströbele
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Michael K. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Michael K. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Ströbele,

ich habe gesehen, dass die Satzung der Grünen explizit reine Frauenlisten zulässt, mehr als 50% Männer auf einer Liste aber nur unter extremen Sondersituationen möglich sind. Mir erscheint das nicht als Gleichberechtigung. Könnten Sie mir bitte erklären, wie Sie diese Ungleichheit begründen und sagen, ob Änderungen in diesem Punkt geplant sind? Ich hatte die Partei der Grünen in der Öffentlichkeit bisher immer als sehr bemüht um eine Gleichstellung der Geschlechter wahrgenommen, deswegen hat es mich umso mehr überrascht, so eine Regelung gerade in der Satzung Ihrer Partei zu finden.

Eine kurze Recherche, an wen ich mich mit dem Thema Gleichberechtigung am ehesten in Ihrer Fraktion wende, war leider ergebnislos. Da ich gesehen habe, dass Sie (oder Ihre Mitarbeiter) sehr vorbildlich bei der Beantwortung der Fragen hier sind, wende ich mich an Sie. Sie dürfen mich aber natürlich auch gerne an eine andere Abgeordnete oder einen anderen Abgeordneten Ihrer Fraktion weiterverweisen.

Das Thema "Gleichberechtigung" bzw. "Frauen und Männer" gibt es leider nicht, daher meine Einordnung unter "Frauen". Ich würde mich über eine ausführliche Antwort freuen.

Mit besten Grüßen,

Michael Keller

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Keller.

Sie haben richtig gelesen in der grünen Satzung.
Die Quotierungsregelung dient der Gleichstellung der Frauen mit den Männern. Nach Jahrtausenden schreiender Ungleichheit zu Lasten der Frauen praktizieren die Grünen seit ihrer Gründung die formale Quotenregelung für Frauen. So haben wir u.a. erreicht, daß - anders als bei allen anderen Parteien - in den grünen Parlamentsfraktionen mindestens genauso viele Frauen wie Männer sind. In der grünen Bundestagsfraktion sind es sogar deutlich mehr Frauen sind als Männer. Dieser Fortschritt ist gewollt und gehört zu den Grundprinzipien der Grünen seit ihrer Gründung bis heute.
Auch die anderen Parteien sind auf diesem Wege - wenn auch nur sehr zögerlich und geringerem Erfolg.

Frauenpolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion ist Monika Lazar aus Leipzig. Sie wird Ihnen sicher gern weitere Erläuterungen geben.

Mit freundlichem Gruß
Ströbele

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Keller.

Sie haben richtig gelesen in der grünen Satzung.
Die Quotierungsregelung dient der Gleichstellung der Frauen mit den Männern. Nach Jahrtausenden schreiender Ungleichheit zu Lasten der Frauen praktizieren die Grünen seit ihrer Gründung die formale Quotenregelung für Frauen. So haben wir u.a. erreicht, daß - anders als bei allen anderen Parteien - in den grünen Parlamentsfraktionen mindestens genauso viele Frauen wie Männer sind. In der grünen Bundestagsfraktion sind es sogar deutlich mehr Frauen sind als Männer. Dieser Fortschritt ist gewollt und gehört zu den Grundprinzipien der Grünen seit ihrer Gründung bis heute.
Auch die anderen Parteien sind auf diesem Wege - wenn auch nur sehr zögerlich und geringerem Erfolg.

Frauenpolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion ist Monika Lazar aus Leipzig. Sie wird Ihnen sicher gern weitere Erläuterungen geben.

Mit freundlichem Gruß
Ströbele