Frage an Hans-Christian Ströbele von Carsten W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Sröbele,
Ihre Aussagen zu aktuellen Themen habe ich immer geschätzt und Die Grünen waren immer meine Partei - vor allem wegen Liberalität, Umweltschutz und Menschenrechte.
Nun habe ich den Eindruck, dass ich sie, die Grünen nicht mehr wählen kann - da gerade der Eintritt für Menschenrechte einem zunehmenden Opportunismus geopfert wurde - nun gipfelnd in der Beschneidungsdebatte.
Da ich ihre Kommentare zur weiblichen Beschneidung gelesen habe und auch Ihre Meinung zum Inzestverbot kenne, glaube ich, dass sie mit der Haltung Ihrer Parteispitze diesbzgl. nicht konform sein können. Und deshalb die anderen Fragen zur "Beschneidung männlicher Kinder" auch nicht beantworten konnten - um nicht aus dem Parteirahmen zu fallen.
Die Frage ist nun, mit welchen Argumenten ich meinen Habitus bzgl. Wahlverhalten beibehalten kann, wenn Die Grünen an der Legalisierung der Beschneidung, sogar von Babys, festhalten?
Oder gibt es noch eine Chance, dass sich die grüne Parteispitze um 180 Grad dreht?
Ansonsten kann ich schon jetzt vorhersagen, dass sich viele Stammwähler verabschieden. Und da alle etablierten Parteien auf diesen Zug aufgesprungen sind, wird es im Gegenzug seitens "fundamentaler" muslimischer oder jüdischer Bürger nicht viel zu gewinnen geben.
Gibt es noch Hoffnung? Für die Grünen und ein Kippen der "Tradition"? Oder hoffen Sie selbst nur noch auf Karlsruhe?