Frage an Hans-Christian Ströbele von Gerrit B. bezüglich Finanzen
Guten Tag Herr Ströbele,
Spekulationen an den Terminmärkten haben die Preise z.B. beim Mais in die Höhe schnellen und auch wieder fallen lassen und wieder in die Höhe schnellen lassen.
Das dies auf die Spekulation einiger großer Marktteilnehmer geschieht, brauche ich mit ihnen sicherlich nicht erörtern, alle Argumente die dagegen sprechen sind beschämend für die Stellung dieser Geldhäuser.
Margin-Erhöhung auf Lebensmittel soll laut Aussage vieler Experten, verhindern das die Pr. künstlich in die Höhe getrieben werden und trotzdem einen produktiven Handel zulassen.
Wie halten sie von diesem Vorschlag ?
Ich verweise auf Silber, die US-Terminbörse COMEX hat so bereits erfolgreich Spekulationsblasen durch erhöhte Margin entgegengewirkt.
Nächstes Th. über das, m.M. nach, Ungleichgewicht der Vermögen in D.
Durch unser Geldsystem (Zinseszins) ist es völlig normal das auf mehrere Jahrzehnte gesehen, das Geld bei einigen wenigen exponentiell immer mehr wird und die Mehrheit immer weniger hat.
Das wussten auch unsere Väter bei der Staatsgr., mit aus diesem Grund führten sie die soziale Marktwirt. ein um dieses Probl. zu kompensieren.(Der Markt reguliert sich von alleine etc).
Jetzt komme ich zum Punkt, mit der Bankenrettung wurde m.M. nach genau diese Kompensation verhindert.
Denn auch wenn eine Menge Guthaben verloren gegangen wäre, wäre zugleich auch eine Menge Schulden bei diesen Banken gestrichen gewesen.
Der Markt hätte sich reguliert, es hätte aus meiner Sicht einen autom. Lastenausgleich gegeben.
Von der dt.Bank, obwohl sie ein Mitschuldiger für die Finanzkr. ist, beherzigt die Reg. Ratschläge und merken nicht wie wir in D. immer mehr in die Zeit der Industrialisierung zurückfallen.(Zeitarb., Kurzarb., niedr. Löhne)
Sind die Grünen ihrer Meinung nach genauso Abhängig von den Banken wie die großen Volksparteien ?
Wissen ist Macht, wissen die Eliten der Banken mehr als die Experten in den Ministerien ?
Die Gehaltsunterschiede sind auf jeden Fall enorm
Danke im voraus
Sehr geehrte Frau Bochmann.
Das sehe ich ähnlich wie Sie. Es ist eigentlich nicht einzusehen, daß die Banken - gerade auch die großen -jahrzehntelang Riesenprofite mit dem Spekulationsgeschäft machen konnten. Der Oberbanker Ackermann machte sich schon über die lustig, die nicht mindestens 24 Prozent Rendite erwirtschafteten, und jetzt da sie sich verspekuliert haben und Verluste machen, jetzt sollen und müssen sie angeblich mit Steuermitteln saniert werden. Eigentlich unvereinbar mit Marktwirtschaft und Kapitalismus, wenn die Banken selbst das Risiko nicht mehr tragen.
Erst dachte ich noch mit einer gewissen Schadensfreude, daß damit das kapitalistische System sich selbst ad absurdum führt. Inzwischen glaube ich mehr und mehr, das das Ganze nur eine neue Masche ist, noch mehr Gewinn zu akkumulieren, denn die Großbanken verdienen an den meisten Rettungsschirmen allein dadurch viele hundert Millionen oder Milliarden, daß sie die Milliardenkredite und Garantien organisieren und verwalten.
Durch Parlamentarische Fragen an die Bundesregierung versuche ich immer wieder rauszukriegen, welche Beträge die Banken schon eingesackt haben, aber die Antworten sind meist ausweichend und unergiebig.
Also ich bin auch dafür, auch mal eine Bank, die Pleite ist, das vielbeschworene unternehmerische Risiko auch tragen und in Konkurs gehen muß. Aber die "Experten" warnen davor, weil das die Steuerzahler noch teurer kommen könnte. Bisher hört noch keiner auf mich. Aber wird schon werden.
Ne abhängig von den Banken sind die Grünen wohl nicht. Sie kriegen auch kaum Spenden. Aber so richtig trauen, tun sie sich auch noch nicht.
Die Eliten der Banken wissen wohl mehr als die der Ministerien der jetzigen Regierung jedenfalls darüber, was den Banken nützt. Unserer Kanzlerin sagt man ja nach, daß sie bei jeder neuen Krise erstmal mit dem Bankenboss telephoniert. Und ihr Staatssekrtär A., der sich die Rettungsschirme ausgeheckt hat, hat ja unter Rot/Grün viel getan, um die Hedgefonds auch in Deutschland heimisch zu machen.
Weil die Rettungspläne aus dem Wissen der Eliten der Banken entstehen, kommen diese Rezepte den Banken so stark zugute. Schlielich formulieren Anwälte der Banken ja viele der Gesetzeb für die Regierung.
Natürlich muß sich das bald mal ändern.
Mit freundlichem Gruß
Ströbele