Portrait von Hans-Christian Ströbele
Hans-Christian Ströbele
Bündnis 90/Die Grünen
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Hans-Christian Ströbele zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Christoph W. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Christoph W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Ströbele,

in allen 16 Bundesländern gibt es Landeslotterien, die sich - u.a. auch im "Deutschen Totoblock" - zusammengeschossen haben, aber über Ihre Satzungen rechtlich eigenständig sind.

Die wöchentlichen Einnahmen für eine Deutschlandweit angebotene Spielart werden allerdings nur als Gesamtsumme in den jeweiligen Veröffentlichungen der Landeslotterien bekannt gemacht.
In Berlin ist es das kostenlose Magazin "Glück aktuell", in dem auch der deutschlandweit geltende Spielplan steht.

Nach Auskunft eines Senatsmitglieds könnte der Landesrechnungshof Auskunft darüber geben, welche wöchentliche Summe in Berlin für ein spezifisches Spielangebot von den Konsumenten ausgegeben wurde.

Sinnvoller - im Sinne einer demokatischen Kontrolle und Vergleichbarkeit - wäre es sicher, daß jedes Bundesland auch die eigenen Einnahmen und Ausschüttungen veröffentlicht und nicht nur das bundesweite Ergebnis.

Da die Landeslotterien eigene Satzungen haben, können einige Landeslotterien auch Spielarten anbieten, die in andere nicht anbieten wollen, obwohl alle im "Totoblock" zusammengeschlossen sind und alle den selben Spielplan anbieten.

Konkret geht es um die sogenannte "13-er System - Wette VEW". VEW ist die Abkürzung für "Verkürzte engere Wahl" die man z.B. in Baden-Württenberg anbietet, nicht aber z.B. in Berlin.

Mehrfach wurde mir versichert, dass damit keine Benachteiligung für Berliner Verbraucher verbunden sei. Dennoch bleibt die Frage, warum denn dieser Spieltyp nicht bundesweit angeboten wird zumal es eine preisgünstigere Spielart ist als das entsprechende "Vollsystem". Außerdem kann man nicht in Erfahrung bringen, nach welchen Gesichtspunkten die Landeslotterien die Entscheidung treffen, diese Spielart anzubieten oder eben nicht.

Wie kann man in diesen Fragen mehr Transparenz und Vergleichbarkeit errreichen?

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Worch

Portrait von Hans-Christian Ströbele
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Worch.

Tut mir leid, aber von Landeslotterien und den dort angebotenen Spielarten habe ich keinen blassen Schimmer. Meine Begeisterung, mich näher damit und den damit möglicherweise verbundenen Benachteiligungen von Berliner Verbrauchern zu beschäftigen, hält sich auch in Grenzen. Glücksspiele in möglichst vielen Spielarten den Spielerinnen und Spielern zur Verfügung zu stellen, gilt nun mal nicht mein besonderes Interesse und Engagement. Ich meine, Glücksspiele gehören zum verzichtbaren Teil des modernen Lebens.

Die von Ihnen erbetenen Auskünfte und Initiativen kann ich deshalb nicht bieten.

Ich vermute, für die Landeslotterien sind die Landesregierungen und Landesparlamente, in der Berlin also Senat und Abgeordnetenhaus, zuständig. Dort können Sie sicher auch erfahren, warum in Berlin nicht das "13-er System - Wette VEW" angeboten wird.
Ich weiß es wirklich nicht.

Mit freundlichem Gruß
Ströbele