Frage an Hans-Christian Ströbele von Vera R. bezüglich Innere Sicherheit
Problemkreis : Psychologische Betreuung der aus Afghanistan ; Somalia ;Sudan und/oder anderen Einsatz- bzw "Kampf"orten zurückkehrenden Soldaten(innen).
Soweit ich informiert bin, wird diese Betreuung ausschliesslich von bundeswehreigenen Psychologen mit militärischem Rang durchgeführt. Dies führt nach Aussagen von Betroffenen zu einigen Hindernissen und vor allem entbehren die meisten dieser Psychologen des Wissens um die Umstände vor Ort und noch schlimmer der Neutralität gegenüber den Soldaten( innen).
Es wäre sehr wünschenswert, wenn die Bundeswehr auch private Psychologen bezahlen würde und sich nicht auf das Problem der Geheimhaltung zurückziehen würde, da ja auch die privaten der Schweigepflicht unterliegen.
Liege ich da richtig mit der Anregung , diese Betreuung auch in private Hände zu geben?
Gibt es da schon Initiativen bzw. was kann man tun bzw wen ansprechen, um das auf den Weg zu bringen?
Ich wende mich an Sie, da ich von ihrem Auftritt auf der ao. BDK sehr beeindruckt bin und wir uns danach vor den Messehallen kurz getroffen hatten.
Beste Grüne Grüße
Vera Rohrdantz
Sehr geehrte Frau Rohrdantz,
So wurde mir dieses Problem bisher nicht geschildert. Ich selbst bin nicht Mitglied des Verteidigungsausschusses. So mußte ich mich erst kundig machen.
Mir wurde mitgeteilt, dass zurzeit die Bundeswehr nicht ausreichend eigene PsychologInnen hat und Betroffene darum immer wieder an zivile PsychologInnen vermittelt. Dabei kommt es aber nicht selten zu Problemen. Wir haben von SoldatInnen bisher eher zu hören bekommen: Viele zivile PsychologInnen lehnen die Tätigkeit der SoldatInnen mehr oder weniger deutlich ab. Das bekommen auch die Betroffenen, mal mehr mal weniger deutlich, zu spüren. Darüber hinaus ist den zivilen PsychologInnen die Welt des Militärischen und vor allem des Einsatzes in der Regel fremd. Daher kommt es wohl immer wieder vor, dass sich SoldatInnen bei zivilen PsychologInnen nicht gut aufgehoben fühlen. Deshalb sollen wir uns mehr für bundeswehreigene PsychologInnen einsetzen.
Wer allerdings nur zu zivilen PsychologInnen will, sollte auch die Möglichkeiten dazu haben. Aber ich habe bisher nicht gehört, dass es in solchen Fällen Probleme gibt. Haben Sie dazu konkrete Hinweise?
Dann wenden Sie sich doch bitte an meine Kollegin Agnes Malczak, sie ist Mitglied im Verteidigungsausschuss und für dieses Thema zuständig: http://www.abgeordnetenwatch.de/agnes_malczak-575-37797.html
Mit freundlichem Gruß
Ströbele