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Hans-Christian Ströbele
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Ingeborg H. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Ingeborg H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Ströbele,

seit 6 Jahren lebe ich in B-Friedrichshain, Samariterkiez, Schreinerstraße nähe Drachenspielplatz. Seit dem letzten Jahr ist die Anzahl der Fahrradfahrer die auf dem Bürgersteig ganz selbstverständlich schnell fahren extrem gestiegen. Eigene Ansprachen und Hinweise, das hier ein Gehweg ist, werden rüde mit alte Kuh, zieh doch hier weg usw. beantwortet. Ich persönlich erlebe leider meinen Kiez als nicht mehr so lebenswert und liebenswert, da mir das Geräusch des herannahenden Radfahrers im Rücken, oder vor mir auftauchend viel Stress bereitet. Ich habe bereits eine Unfallversicherung abgeschlossen, aus Angst vor unseren lieben Mitmenschen im Straßenverkehr. Selbst bin ich Radfahrerin und UNterstützerin der grünen Politik. Habe mich auch schon an unseren Bezirksbürgermeister gewandt. Es passiert nichts!

Aufklärung und Aktion sind dringend nötig, da von auswärts zugezogene junge Leute bereits denken: sie dürfen hier auf dem Bürgersteig fahren..das machen doch alle, nein in meiner Heimatstadt darf man das nicht..!

Was werden die Grünen dagegen tuen? Oder muss ich wegziehen?

Mit freundlichen Grüßen
Ingeborg Heppner

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Heppner.

Als gelegentlicher Fußgänger auch in Ihrem Kiez in Friedrichshain teile ich die Erfahrung von Streß und Ärger wegen der zu schnell und abends auch häufig ohne Licht rasenden Fahrradfahrer auf Bürgersteigabwegen.
Aber als Fahrradfahrer kenne ich auch die Versuchung, mit dem Fahrrad auf den Bürgersteig auszuweichen, wenn kein Fahrradweg in Sicht und die Straßenverhältnisse ärgerlich und gefährlich sind wegen schlechter Straße, Enge oder zu viel Verkehr.
Die Benutzung der Fußwege auf dem Fahrrad ist und bleibt für Erwachsene in Berlin eine Ordnungswidrigkeit. Vielleicht sollte man dies in geeigneter Weise immer wieder ins Gedächtnis rufen.
Abhilfe schaffen kann und soll man aber durch das Anlegen möglichst vieler neuer Fahrradwege gerade auch in Friedrichshain. Diese müssen ja nicht immer gleich besonders komfortabel ausgebaut sein. Zuweilen reicht eine Abgrenzung durch einen dicken weißen Strich.
Und bis dahin muß Fahrradfahrern dringend angeraten werden, wenigstens nicht zu rasen, sondern Schrittgeschwindigkeit zu fahren. Fußgängerwege sind für Fußgänger da. Dabei bleibt es. Nach Ihnen muß sich alles richten, auch das Tempo.

Mit freundlichem Gruß
Ströbele