Portrait von Hans-Christian Ströbele
Hans-Christian Ströbele
Bündnis 90/Die Grünen
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Hans-Christian Ströbele zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Uwe S. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Uwe S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Ströbele ,

da ich Sie als einen sehr ehrlichen und angagierten Politiker schätze möchte ich Ihnen gerne folgende Fragen/Anregungen übermitteln um diese eventuell mit Ihren Kollegen zu erörtern zum Thema Energiepolotik.

Austieg aus Atom : Wäre es nicht sinnvoll bei der Umsetzung alle anderen wichtigen Fragen mit zuerörtern wie zum Beispiel Auflösung des Monopols der vier großen Energiekonzerne und mehr Bündelung kommunaler Anbieter ? Ebenso Preissteigerungen bei der Energiezulieferung auf die Inflationsrate einzudämmen ?
Warum redet eigentlich beim, wen auch drigend notwendigen , Leitungsbau niemand vom verlegen unter die Erde ? Nur weil es doppelt so teuer ist was ich im Gegensatz zur Bankenrettung ganz und gar nicht so sehe. Warum ehebt man an der Börse anstatt einer Transaktionssteuer (die alle wollen aber niemand durchsetzen will) eine Energie-Ökologieabgabe von ca 0,1 % auf alle Geldflüsse ab 100.000 €?
Schliesslich geht es den Börsen ja auch besser wenn die Wirtschaft floriert. Da die sichere Energie wichtig hierfür ist besteht da schon ein enger Zusammenhang.
Warum redet niemand mehr vom Angebot der Norweger eine Energieleitung (hiess dass nicht mal NorGer oder so ähnlich) nach Deutschland zu verlegen um saubere Energie nach Deutschland zu liefern ? Herr Brüderle hätte es nur noch genehmigen müssen (War alles schon Unterschriftreif) . Auch so kann man saubere Energie bekommen bis im Inland alles soweit ist. Es muss auf gar keinen Fall der Einkauf von Atomstrom aus dem Ausland sein.
Jetzt sind die Chancen groß alles in einem " Aufwasch" durchzusetzen bei der Schwäche von CDU und FDP ..die werden nach manchem Strohhalm greifen um wieder bessere Umfrageergebnisse zu bekommen ;-) Ansonsten interessiert die beiden Parteien sowiso kein Bürger wenn er nicht irgendwo als Lobbyvertreter angagiert ist.

MfG Uwe Schupp

Portrait von Hans-Christian Ströbele
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Schupp.

Die Erörterungen, die Sie vermissen und anregen, finden sehr wohl statt. Die Auflösung der Energiemonopole ist uns ein Anliegen und gerade auch die Übertragung auf kommunale Träger. Das führt zur Energieerzeugung näher beim Verbraucher und zur Reduzierung gefährlicher und störanfälliger Überlandleitungen mit weniger Verlusten beim Energietransport und auch zu mehr Wettbewerb.
Nur, die Zerschlagung der Energiemonopole ist wohl mit der derzeitigen Bundestagsmehrheit überhaupt nicht zu machen, denn da steht wohl die enge Verbundenheit der Koalitionspartner mit diesen Konzernen dagegen, die so viel Profit erzielen, daß dabei für die Parteien immer weiter etwas davon abfällt. Da müßte wohl noch viel mehr passieren, damit daraus etwas wird.
Aber Sie haben recht, man muß doch darüber reden dürfen.
Auch die Verlegung von mehr Leitungen in der Erde ist eine wichtige Forderung von uns, trotz höherer Kosten. Die Mehrkosten liegen wohl niedriger als von Ihnen angegeben, etwa bei 60 %. Die muß es uns Wert sein.
Ob die Norweger genügend Strom aus Wasserkraft produzieren weiß ich nicht. Aber als alternative "Brückentechnologie" können wir uns Energie aus Erdgas vorstellen.

Vor allem aber fordern wir neben viel mehr Anstrengungen zum Ernergiesparen dezentraler Energieversorgung aus Wärmekraftkopplung mit einer Nutzung von an die 90 %. Und da sind wir wieder bei den kommunalen Versorgern mit den kurzen Elektroleitungen. Da sind die wichtigsten Reserven zu mobilisieren. Das mit der Preisregulierung ist schwer. Aber wenn mit derselben Menge Energie durch mehr Ausnutzung viel mehr bewirkt werden kann, dann müßte das Mehr ja sogar billiger werden.

Mit freundlichem Gruß
Ströbele