Frage an Hans-Christian Ströbele von Tim R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Hallo Hr. Dr. Ströbele,

ich möchte zu Anfang gern einmal meinen Respekt bekunden. Ein Abgeordneter, dessen Terminplan mit Sicherheit zu platzen droht, der sich dennoch die Zeit nimmt, direkte Fragen der Wählerschaft zu beantworten, steht für eine rege Anteilnahme an der politischen Meinungsbildung in unserem schönen Land. Dafür ein herzliches Dankeschön! Doch genug der schönen Worte und in media res.

Ich studiere zur Zeit in Baden Württemberg und stelle, genau wie mein Studiengang, die Fakultät und die gesamte Hochschule, den Nutzen und denn Sinn der Studiengebühren in Frage. Ich erhebe nicht den Anspruch, sämtliche Variablen miteinkalkulieren zu können. Dennoch frage ich mich, ob die Möglichkeit zu einer erneuten Diskussion auf Bundesebene besteht oder ob es tatsächlich nur Kompromisslösungen auf kommunaler Ebene geben wird? Sehen Sie hier noch eine Ansatzmöglichkeit für eine weitere Debatte?

Ich hege keine Hoffnung, dass es zu meiner Studienzeit noch zu einer Änderung kommen kann. Aber ich denke, dass besonders für die folgenden Generationen werdender Akademiker die Weichen sinnvoller gestellt werden sollten. Ich höre als Studiensprecher jeden Tag Geschichten von jungen Menschen, deren Notenspiegel seinesgleichen sucht, die jedoch aus einem finanziellen Hintergrund stammen, der ein Hochschulstudium (ausserhalb der gebühren-befreiten Länder) jedoch nicht zulässt. Ich fürchte die Dunkelziffer ist hier ungemein höher als angenommen. Ich empfinde es als traurig oder besser gesagt äusserst kontraproduktiv, der kommenden Bildungs-Elite Steine in den Weg zu legen, die manchmal nicht zu überklettern sind. Doch habe ich schon genug Ihrer Zeit in Anspruch genommen.

Ich danke Ihnen vielmals für Ihre kostbare Zeit und wünsche auch weiterhin viel Erfolg auf der politischen Bühne.

Mit bestem Gruß

Tim Rudeck