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Hans-Christian Ströbele
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Rainer H. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Rainer H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Ströbele,

sind Sie bereit die Volksinitiative "Frische Luft für Berlin" die sich für einen besseren Nichtraucherschutz in Berlin einsetzt zu unterstützen?
Wenn ja, wie wird ihre Unterstützung aussehen?
Wenn nein warum nicht?
Der Tabakkonsum ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Zeit. 33 Prozent der Erwachsenen in Deutschland rauchen. Das durchschnittliche Einstiegsalter in den Zigarettenkonsum liegt bei etwa 13 Jahren. Jährlich sterben an den direkten Folgen des Rauchens etwa 140.000 Menschen. Hinzu kommen nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums rund 3.300 Nichtraucherinnen und Nichtraucher, die durch die Folgen des Passivrauchens sterben. Die volkswirtschaftlichen Kosten des Rauchens für die Gesellschaft werden auf 18,8 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Im langfristigen Vergleich der Daten des Mikrozensus zum Rauchverhalten ist in der Erwachsenenbevölkerung nur ein geringfügiger Rückgang im Nikotinkonsum festzustellen.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Herrmann

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Herrmann.

Die Forderungen der Volksinitiative sind mir im Einzelnen nicht bekannt.

Ich selbst habe mich immer wieder für den Nichtraucherschutz eingesetzt. Dazu gehört die Forderung nach einem Verbot der Werbung für Zigaretten besonders in öffentlich rechtlichen Sendern wie nach dem Rauchverbot in Verkehsmitteln und in öffentlichen Räumen. Auch bei uns im Bundestag darf nicht mehr geraucht werden.
Als älterer Jahrgang fällt mir immer wieder auf, wie schonungslos wir uns früher fast den ganzen Tag lang dem blauen Dunst ohne Nachzudenken ausgesetzt haben. Verqualmte Kneipen oder Büros fanden viele toll.

Weitere Vorschläge zum Nichtraucherschutz prüfe ich. Ich berücksichtige dabei das Selbstbestimmungsrecht der Raucher und deren Recht auf Genuß, auch wenn es gesundheitsschädlich ist. Das gilt grundsätzlich für die Sucht nach Nikotin wie die nach Alkohol (etwa beim Oktoberfest) oder nach Hanf. Allerdings darf durch selbstschädigenden Genuß die Gesundheit anderer nicht geschädigt werden.

Mit freundlichem Gruß
Ströbele