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Hans-Christian Ströbele
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Frage von Sebastian P. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Sebastian P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Herr Ströbele

Im Zuge der "Finanzkrise", die wohl eher eine erneute Periode der sich endlos wiederholenden Zins-und Zinseszins-Geldvermehrung-Geldentwertung-Spirale ist, kam mir folgende Frage:

Wie stehen sie zur Debatte eine zinsfreie Finanzwelt zu schaffen?

Und eine 2. kleinere Frage:
Warum ist ihre nun schon etwas ältere Forderung der "Freigabe von Hanf" nicht einen Deut weiterdiskutiert worden? Ich will jetzt auch nichts von Drobinol und Medikamenten mit hanfähnlichen Substanzen lesen.
Es geht doch in erster Linie um die Nutzpflanze. Wir könnten soviele giftige Dinge wie irgendwelches Pharmagelumpe und Erdölschwachsinn sein lassen/entsorgen, aber nein es wird weiter den geldgierigen Heuchlern zugehört. Und deswegen eine 3./4. Frage : Ändert sich gar nichts? Sollen wirklich die "Wenigen" denen Geld egal ist, weil sie zuviel davon haben, über "Alle"entscheiden dürfen?

MfG Philipp

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Philipp.

Die Schaffung einer zinslosen Finanzwelt ist heute eine Illusion und wird es auch noch lange bleiben. Versuche, sie regional einzuführen und durch eine Tauschwirtschaft zu ersetzen, sind immer wieder schon in einem solch kleinen Rahmen gescheitert. Eine zinslose Finanzwelt widerspricht den Interessen derer, die von Zinsen leben oder gar reich und mächtig werden. Und die haben das Sagen.

Beim Hanf haben Sie ja so Recht. Es ist eine Schande, daß die Legalisierung nicht vorankommt, obwohl soviel dafür spricht. Aber darin sind und bleiben die User von Alkohol und Zigaretten aus Politik und Medien von Union bis SPIEGEL sich einig, die vielfältige Nutzpflanze Hanf bleibt verboten und kriminalisiert. Alle Bemühungen, das Betäubungsmittelgesetz insoweit zu ändern, werden im Keim erstickt.

Den wenigen, die so viel zu sagen habe, ist Geld gerade nicht egal, sondern besonders wichtig, weil es ihnen die Macht gibt, zu entscheiden und dafür zu sorgen, daß sich nichts daran ändert.

Mit freundlichem Gruß

Ströbele