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Hans-Christian Ströbele
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Tibor H. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Tibor H. bezüglich Umwelt

Thema: Umwelt

Sehr geehrter Herr Ströbele,

ich wende mich an Sie mit der Hoffnung und Bitte, sich innerhalb Ihrer
Fraktion evtl. für dieses Thema einzusetzen.

Es geht darum, dass in einem eng bebauten Wohnviertel (dem Bergmann-Kiez) derzeit Fahrzeuge von AMG (Typ S 65) unterwegs sind, deren Lärm alles andere überdeckt und eine erhebliche Lärmbelästigung darstellt. Das ist die Ausgangslage.

Nun die Frage: Was ich nicht verstehe - und diese Frage bitte ich Sie zu streuen - ob es Grenzwerte bei Lärm für extrem laute Fahrezeuge im Innenstadtbereich gibt, geben könnte und warum Hersteller bzw. technische Überwachungsvereine nicht dazu gebracht werden können, diese Lärmquellen effektiv zu verhindern?

Ich habe in dieser Angelegenheit auch Mercedes-Benz und AMG kontaktiert, da ich deren Antwort über diese Lärmbelästigung zugleich aber auch Imagestörung sehr interessiert.

Ich bitte Sie, setzen Sie sich in Ihrer Fraktion aber auch mit den Kolleginnen und Kollegen anderer Fraktionen für einen wirksamen Lärmschutz bei Fahrzeugen ein.

Vielen Dank und viele Grüße

T. Hegewisch
Anwohner der Bergmannstraße

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Hegewisch.

Sie haben völlig recht und ich kann Ihren Ärger nachvollziehen. Auch ich bin immer wieder empört, wenn Autos oder Fahrräder mit überlautem Motorengeräusch an mir vorbei donnern. Die von Ihnen genannten AMG-Fahrzeuge kenne ich nicht. Aber häufig wird mit allen möglichen Fahrzeugen mit weit überhöhter Geschwindigkeit und wohl frisierten Motoren gefahren. Auch ich frage mich dann, ob und wie das zu verhindern ist.
Es gibt allgemeine Regeln auch für den Straßenverkehr, wonach Obergrenzen der Lärmverursachung eingehalten werden müssen.
Ob die Fahrzeuge von AMG diese Grenze beachten, weiß ich nicht. Ansonsten wird im Einzelfall schwer zu beweisen sein, daß die Grenze überschritten wurde, weil ja nicht immer ein Meßgerät vor Ort sein kann. Möglich müßte aber die Festsetzung einer Obergrenze der überhaupt nur technisch möglichen Lärmentwicklung des jeweiligen Motors in der Straßenverkehrszulassungsordnung sein, die so tief angesetzt werden könnte, daß eine Belästigung der Umwelt und Gefährdung der Gesundheit anderer ausgeschlossen werden kann. Angesichts der heute möglichen Lärmdämmung dürfte das kein Problem sein. Es bleibt dann immer noch das Problem der Kontrolle des Vollzuges. Der TÜV wäre eine Adresse, aber es fehlt noch die Beobachtung des Verkehrs.
Ich werde bei der Bundesregierung wegen einer Änderung der Zulassungsordnung nachfragen, wenn Sie mir konkreter mitteilen, welche Fahrzeuge Ihnen aufgefallen sind.
Eigentlich sollte gerade die Bergmannstraße als Fahrradstraße in Berlin vorbildlich ruhig sein. Ich bin vier Monate lang in Berlin mit einem Elekroauto rumgefahren. Das wäre die wahre Alternative. Wir arbeiten daran.

Mit freundlichem Gruß
Ströbele