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Hans-Christian Ströbele
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Heiko K. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Heiko K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Ströbele,

meinen Sie nicht, dass es langsam an der Zeit ist, der Politik den Rücken zu kehren ? Ihre Äußerungen bezüglich dem Thema "Jugendgewalt unter Migranten" erwecken den Eindruck, dass Sie sich der schnell ändernden Realität nicht mehr bewusst sind und die derzeitige Situation falsch einschätzen. Wenn man Ihnen zu hört, könnte man meinen, dass Deutschland für Einheimische und Migranten ein Paradies ist... Dem ist aber bei Weitem nicht so. Das Zusammenleben funktioniert in manchen Gebieten überhaupt nicht. Der Stadtteil, für den Sie zuständig sind, hebt sich da besonders heraus. Wissen Sie wie oft einheimische Deutsche (u.a. ich) von Migranten (oft Türken) grundlos angepöbelt und oft auch angegriffen werden ? Warum schauen Sie hier weg ? Warum nehmen Sie die schlechte Situation vieler Einheimischer nicht ernst ?

Mit freundlichen Grüßen
H. Krupp

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Krupp.

Nachdem ich bei der Bundestagswahl gerade erst mit noch größerer Mehrheit direkt in den Bundestag gewählt wurde, habe ich nicht die Absicht, "der Politik den Rücken zu kehren". Ich entnehme dem Wahlergebnis, daß die Merheit der Bevölkerung in dem Stadtteil, für den ich "zuständig" bin, nicht Ihrer Meinung ist, daß meine Äußerungen den Eindruck erwecken, daß ich mir der dortigen Realität nicht bewußt bin und die derzeitige Situation falsch einschätze. Ich habe mich übrigens nie so geäußert, daß man meinen könnte, daß Deutschland für Einheimische und Migranten "ein Paradies" ist. Ich habe vielmehr stets auf die Probleme hingewiesen, die es nach wie vor gibt. Dazu gehört auch, daß es zuweilen zu verbalen und körperlichen Angriffen im Kiez kommt. Allerdings sind nicht Angriffe von Migranten auf "einheimische Deutsche" das größte Problem, sondern z. B. die besonders brutalen Angriffe vor allem von Rechtsradikalen deutscher Staatsangehörige auf Linke, Schwule, Fremde oder Migranten.

Mit freundlichem Gruß
Ströbele