Frage an Hans-Christian Ströbele von Renate M. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Ströbele,
werden sich die Grünen noch mehr als bisher für den Tierschutz
einsetzen? Es ist ein Skandal, was in Deutschland geschehen darf ohne mit einer größeren
Bestrafung rechen zu müssen. Umweltschutz heißt auch Tierschutz. Stichworte sind u.a.
Lebendrupf! (in Deutschland!), Massentierhaltung (immer noch werden Betriebe höher subventioniert, wenn sie Kühe und Schweine so eng halten, daß sie keine Möglichkeit haben, im liegen zu schlafen und ewig lange Transportwege werden dergleichen gefördert. Warum subventioniert man nicht Betriebe, die von konventionell auf bio umstellen und Bauern, die vor Ort schlachten lassen? Renate Künast hat es gezeigt, daß es geht: ihr Slogan "kein Ei mit der 3" war so erfolgreich, daß von früher 95% der Eier aus Käfighaltung nur noch 40% hieraus verkauft werden. Ich weiß allerdings nicht, ob sich die Angaben nur auf Privathaushalte beziehen. Aber dies ist ein Erfolg, und verspricht doch nachahmenswert zu sein. Die wenigsten Menschen, die ich kenne sind nicht bereit, mehr für Fleisch, Eier und Milch u. deren Produkte zu bezahlen, wenn man ein besseres Gewissen haben kann. Und Bio-Produkte oder zumindest Produkte aus konventioneller, aber tierschutzgerechter Haltung sind für den Verbrauch oft nicht erreichbar, wenn er nicht gerade in einer Großstadt lebt oder aber das genaue Gegenteil: innerhalb von Bauerhöfen, denen er vertrauen kann. Die meisten Leute leben irgendwo "dazwischen" und da sieht es leider oft mau aus. Dabei besteht die Nachfrage doch durchaus.
Eine völlig andere Befürchtung habe ich im Bezug auf schwarz-gelb: Atomlobby stärken ohne Gewinn für den Verbraucher (oder soll der Strom etwa günstiger werden? Von wegen) und im Gegenzug Geldanreize für alternative Energien abschaffen.
Ich hoffe, von den Grünen kommen da klare Signale und sie können auch die SPD wieder ein wenig auf Ihre Seite ziehen.
Viel Erfolg, wir Wähler hoffen auf Sie und Ihre Partei!
Sehr geehrte Frau Medenbach.
Ja wir wollen viel und mehr für den Tierschutz tun.
Ich esse schon lange so gut wie gar keine toten Tiere mehr. Zu dieser Entscheidung hat auch ein Besuch auf einem Bauernhof beigetragen, bei dem die Schweine so gehalten werden, wie Sie es andeuten.
Die Tiere sind so vollgestopft und schwer, daß sie sich gar nicht mehr richtig auf den Beinen halten können. Bei Rotlicht werden sie nur noch im Stall gehalten. Nach draußen können sie gar nicht gehen. Im Stall stehen sie eingeklemmt zwischen zwei Eisenträgern, damit sie nicht umfallen und ihre Sprößlinge totdrücken. Es ist ein Elend. Und wenn man gesehen hat, wie die Tiere bei Tiertransporten behandelt und geschunden werden, dann wird man diese Bilder nie mehr los.
Auch hier gilt es über die Nachfrage solchen Schweinereien entgegenzuwirken. Wenn grundsätzlich viel weniger Fleich und immer mehr nur Biofleisch gekauft und verzehrt wird, kann vielen Tieren viel Leid erspart werden.
Also in Sachen Tierschutz und Bio-Ernährung werden wir weiter viel tun.
Und gegen die Verlängerung der Laufzeiten der AKWs sowieso. Aber ohne eine breite und immer größer werdende Bewegung in der Gesellschaft, wird alles Bemühen als Oppositionspartei wenig bringen. An uns soll es nicht liegen, wenn es darum geht den Schulterschluß hinzukriegen. Sie und viele andere müssen aber auch mitmachen.
Mit freundlichem Gruß
Ströbele