Frage an Hans-Christian Ströbele von G. M. bezüglich Umwelt
Wir alle wissen: Umweltschutz ist nicht zum Nulltarif zu haben.
Was immer mir einfällt, ob energiesparende Häusersanierung, Verbote veralteter Motortechnik (Spritschlucker, alte Fahrzeuge, so gern sähe ich auch Zweitakter verboten) - es trifft immer die hart, die es sich nicht leisten können, das heißt die Ärmsten. Nun finde ich Umweltschutz absolut notwendig, aber ich gehöre zu denen, die Ihre als Mindestlohn angestrebten 7,50 pro Stunde verdienen, und das heißt netto zwischen 700 und 900 Euro im Monat. Unser Unternehmen kämpft hart, unsere Autoflotte (Pflegedienst) ist veraltet, Fahrrad nicht möglich (unsere Kunden weit auseinander) ... gegen mein Gewissen, nur aus Not, werde ich zum Umweltschwein.
Wie wollen Sie es hinkriegen, einerseits den Umwelt- und andererseits den sozialen Anspruch zu erfüllen?
Viele freundliche Grüße, und viele, viele Stimmen!!!
Sehr geehrte Frau M.
Danke für die vielen Stimmen, die Sie mir wünschen.
Sie haben recht. Für Menschen mit geringem Einkommen ist es häufig sehr schwer, Essen, Wohnen und Arbeit, eben das ganze Leben, nach ökologischen Kriterien zu gestalten. Umweltschonende Produkte und gesundes Essen kosten in der Regel mehr als andere.
Deshalb sollte der Staat helfen, auch durch finanzielle Unterstützung im Interesse der ganzen Gesellschaft nicht nur des Einzelne. Die Grünen haben dazu immer wieder Vorschläge gemacht. Hier sind einige: Wir setzen uns ein für solche Unterstützung bei der von Ihnen angesprochenen energiesparenden Häusersanierung. Wir wollen nach der Wahl ein Konjunkturprogramm zur Schaffung von Hundertausenden von Arbeitsplätzen im Umweltbereich und der Entwicklung regenerativer Energiequellen. Wir möchten insbesondere die Entwicklung und den Absatz von Elektroautos fördern. Das wäre sinnvoller und nachhaltiger als die milliardenschwere Abwrackprämie, durch die die traditionelle Autoproduktion subventioniert wurde. Diese Programme können finanziert werden u.a mit einer Abgabe auf große Vermögen.
Es bleibt viel zu tun. Wichtige Bereiche des täglichen Lebens dürfen auch nicht ausgenommen bleiben. Da hilft vielleicht das persönliche Energiesparen und ein ständig besseres Angebot ökologisch sauberer Nahrungsmittel zu günstigeren Preisen. Aber das ist auf Dauer nicht genug.
Mit freundlichem Gruß
Ströbele