Frage an Hans-Christian Ströbele von Martin M. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Ströbele,
vielleicht ist es Ihnen bereits bekannt, daß es in Berlin, so auch in Ihrem Wahlkampfbezirk, immer mehr zu Beschwerden von Anwohnern kommt, welche sich in Ihrer Ruhe gestört fühlen.
Das hat dann in der Konsequenz die Auswirkung, daß Veranstaltungsorte für Livemusik schliessen müssen. Akut davon betroffen ist das SO36, aber auch weniger bekannte Orte sind davon nicht verschont geblieben.
Nicht nur kulturelle Veranstaltungsorte, sondern auch so alteingesessene Institutionen wie der Markt am Boxhagener Platz, wo Sie unlängst persönlich Ihre Flyer verteilt haben.
Wie schätzen Sie denn diese Situation ein?
Sicherlich bin ich für meinen Teil der Meinung, daß es zwischen Kulturstätten und Anwohnern ein gesundes Miteinander geben sollte.
Doch leider bekommt bereits ein vereinzelter Anwohner Recht, wenn er sich über Ruhestörung beschwert.
mit freundlichen Grüssen
Martin Mietke
Sehr geehrter Herr Mietke.
Ja, mir ist bekannt, daß es gerade auch im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg immer wieder zu Konflikten kommt zwischen Leuten, die an neuen oder alten Veranstaltungsorten feiern wollen, und Anwohnern, die sich durch Lärm gestört und um den Schlaf gebracht werden. Das ist vor allem im Sommer akut. Solche Interessenkonflikte gab es in der Simon-Dach-Straße, am Görlitzer-Park und gibt es derzeit beim SO 36 und auf der Abdmiralbrücke. Ich habe für die Interessen beider Seiten Verständnis, zumal ich auch selbst schon von solchen Konflikten betroffen war.
Ich versuche deshalb zu helfen und zu vermitteln. Für das SO 36 habe ich erstmal einen Aufruf unterschrieben und gespendet, dann habe ich mit Vertretern des Bezirksamtes und der Bezirksverordnetenversammlung gesprochen. Wie es scheint, ist für die Lärmschutzmauer eine Lösung in Sicht, aber es soll neue Probleme geben. An der Admiralbrücke war ich mehrfach. Ich habe mich auch mit betroffenen Anwohnern getroffen. Ich habe zugesagt, mitzuhelfen zu versuchen, laute Musik und Lärm vom Feiern wenigstens zur Schlafenszeit nachts zu beenden. Die befürchtete Zulassung verstärkten Autoverkehrs, um die Freiernden von der Brücke zu vertreiben, kann niemand wollen und ich habe auch niemand getroffen, der dafür war. Zur besseren Kontrolle nächtlichen Lärms und besserer Müllbeseitigung werden Gespräche mit Verantwortlichen im Bezirksamt geführt, an denen ich mich auch beteilige.
Mit freundlichem Gruß
Ströbele