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Hans-Christian Ströbele
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Kai S. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Kai S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Ströbele,

meine Tochter geht auf eine Grundschule, in der - aufgrund des Ausländeranteils - kaum noch deutsch gesprochen wird. So intensiv ich auch mit ihr übe, sie spricht immer schlechteres deutsch.
Dazu kommt, dass sie wegen ihrer blonden Haare teilweise verprügelt oder als "deutsches Schwein" beschimpft wird.
Ich weiß wirklich nicht, ob das alles noch normal ist. Ich bin nicht ausländerfeindlich, aber das sind doch Zustände, die unerträglich sind.
Meine Tochter weint jeden Tag und traut sich nicht mehr zur Schule.
Ist die Integrationspolitik der Grünen gescheitert?
Ich würde mir auch mal wünschen, wenn sie nicht nur gegen deutsche Nationalisten und Tümler vorgehen würden, sondern gegen alle. Dieses Verhalten ist Gift für die Gesellschaft.

Mit freundlichen Grüßen.....

Portrait von Hans-Christian Ströbele
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Sylt,

vielen Dank für Ihre Anfrage an Herrn Ströbele; er hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.
Eine Frage mit sehr ähnlicher Problemlage hatte Frau Dortig; was ich dort sagte, gilt auch in Ihrem Falle:

Was Sie schildern, sind sehr ernst zu nehmende Probleme; sowohl was die Entwicklung in den Schulen angeht, insbesondere die Entwicklung der Sprachkompetenzen, als auch die Probleme im sozialen Zusammenhang. "Normal" sind diese Dinge sicher nicht und dürfen es auch nicht werden. Ich glaube, niemand, der in der Politik oder speziell im Bezirk Verantwortung trägt, wird leugnen, dass es erhebliche Probleme gibt, die nicht einfach in der Normalität verschwinden dürfen, sondern angegangen werden müssen. Leider geht aus Ihrer Mail nicht hervor, wo Sie genau wohnen und in welche Schule Ihre Tochter geht, aber wenn die Missstände so sind, wie von Ihnen angedeutet, muss man dringend aktiv werden - gemeinsam mit der Schule, ihren Lehrern und auch gemeinsam mit dem evtl. vorhandenen Quartiersmanagement und den verantwortlichen Stadträten des Bezirkes. Dies gilt selbstverständlich völlig unabhängig von der jetzigen Wahlkampfzeit. Es ist keineswegs so, dass in Hinblick auf die zweifelsohne vorhandenen sozialen Probleme gar nichts getan wird, aber es reicht tatsächlich längst nicht aus. Die Erfolgsaussichten werden allerdings größer, wenn alle Beteiligten, Bürger, Kitas, Schulen, Bezirk und Behörden zusammenwirken. Wenn Sie uns einen genauen Hinweis geben, werden wir gerne in der genannten Richtung aktiv.

Mit freundlichen Grüssen

Dietmar Lingemann
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Kurt-Dietmar Lingemann
Wiss. Mitarbeiter MdB Ströbele