Frage an Hans-Christian Ströbele von Andreas P. bezüglich Verkehr
Lieber Christian Ströbele,
als Bewohner des Friedrichshainer Wahlkreises interessiere ich mich für Ihre Haltung zum geplanten Autobahnausbau der A100.
Die Lokalpolitik verweist hierbei ja gerne auf die Bundesebene. Halten Sie die Kosten-/Nutzen-Rechnung (420 Millionen Euro auf 3,2 Kilometer Strecke) für angemessen? Wie beurteilen Sie die Folgen für die Anwohner? Wie wollen sie die anstehenden Entscheidungen auf Bundesebene beeinflussen?
Beste Grüße,
Andreas Pieper
Sehr geehrter Herr Pieper.
Den Autobahnausbau der A 100 halte ich für falsch. Ich habe deshalb auch schon an mehreren Demonstrationen gegen dieses Beton-Vorhaben teilgenommen.
Die 420 Millionen Euro könnten wahrlich effektiver und nutzbringender für den öffentlichen Nahverkehr wie den Bau von Straßenbahnen, die Senkung der Tarife und für mehr Fahrradwege in der Stadt ausgegeben werden. So werden die Leidtragenden die Anwohner in den betroffenen Bezirken Treptow, Friedrichshain-Kreuzberg und auch Lichtenberg sein.
Autobahnen ziehen den Autoverkehr an wie große Magnete. Das PKW- und auch LKW-Aufkommen in den Einzugsgebieten wird sich erheblich vergrößern zu Lasten der Gesundheit der dortigen Bevölkerung.
Auf Bundesebene haben wir bereits Umwidmungsanträge für die Finanzmittel der Bundes gestellt. Leider mit wenig Erfolg. Die Regierungsparteien machen zwar immer mehr auf Grün und Umweltschutz, aber nur auf Wahlplakaten und in Wahlreden. Wenn es zum Schwur kommt, bleiben sie der Auto- und Betonlobby treu.
Mit freundlichem Gruß
Ströbele