Frage an Hans-Christian Ströbele von Jörg P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Herr Ströble,
man sollte die Städte auf dem Lande bauen- der besseren Luft weg, sagt ein frz. Sprichwort.
Jetzt stelle ich mir aber die Frage, ist ein Mensch auf dem Lande weniger wert ?
Als Daseinsvorsorge stellt uns der Staat einen Flugplatz BBI vor die Nase und zwar 4 km 180° bis zum Aufsetzpunkt für mich. In Berlin wäre des Breitenbachplatz zu THF, hier sollen es aber 25 - 40 Millionen Passagiere sein und nicht 1 Million für THF - deren Wirkung ja bekannt ist und keinem zugemutet werden kann..
Der Verursacher will für unsere Heimat 4000 € einmalig eine Abfindung zahlen, da unserer Grundstück unbrauchbar beim Betrieb BBI st. Die Abwarkprämie für ein bißchen Schrott beträgt 2500 €, die Dität eines Abgeordneten dürfte für einen höheren Betrag reichen. Bei den Zuschüssen für Lärmfenster sind wie bei 30 % des Verkehsrwertes , Betriebskosten Fehlanzeige..
Herr Ströbele, welche Bürgerrechte habe ich noch in dieser Demorkratie, um in meiner Heimat leben zu dürfen ?
Die Regierung spricht von ausgeurteilten Entscheidungen- hat eine Regierung das Recht die Exitenz und die Gesundheit von Menschen in Frage zu stellen ?
Ich bewundere Ihre Arbeit und würde mich freuen, wenn Sie sich wieder als D-Kanditat durchsetzen könnten.
Vielen Dank für Ihre Antwort
Pohland
Sehr geehrter Herr Pohland.
Ihr Ärger ist berechtigt und Ihre offensichtliche Verzweifelung nachvollziehbar.
Die Grünen waren lange gegen diese Art von Großflughafen in Stadtnähe. Die Entscheidungen sind anders gefallen und der Bau des Flughafens hat begonnen, nachdem die Korrekturversuche mit Protesten und gerichtlicher Hilfe keinen Erfolg hatten. Ich fürchte, jetzt müssen alle mit diesem Flughafen leben.
Sie sind offenbar unter denen, die von den Folgen besonders stark betroffen sind. Nach dem, was Sie schreiben, sind die angebotenen Zahlungen zum Ausgleich der Ihnen entstehenden Nachteile in der Tat ungerecht niedrig. Ich kann ohne Kenntnis der Einzelheiten der bei Ihnen entstehenden Nachteile, der Verhandlungen und was in anderen Fällen angeboten wurde, nicht beurteilen, ob ein gerechterer Ausgleich durchsetztbar ist.
Ich weiß auch nicht, ob Sie bereits versucht haben, auf gerichtlichem Weg mehr zu erreichen. Wenn nicht, rate ich zu einem solchen Versuch.
Wenn schon Großflughäfen angeblich im Interesse der Gesamtbevölkerung, der Wirtschaft und zur Schaffung von Arbeitsplätzen unverzichtbar sein sollen, dann dürfen nicht die alteingesessenen Anwohner allein die Leidtragenden sein, jedenfalls nicht ohne angemessenen finanziellen Ausgleich der Nachteile. Das wäre mit dem Grundgesetz nicht zu vereinbaren. Da haben Sie einfach recht.
Mit freundlichem Gruß
Ströbele