Hallo Hannes, der Kampf zur Gleichstellung der Geschlechter ist offensichtlich aus der Mode gekommen. Was tut die SPD dagegen?
Trotz steigender Zahl der Kindertagesstätten ist noch sehr viel zu tun. Die Gesellschaft wird von den Frauen getragen, aber ihre Leistung nur wenig beachtet. Nicht mal in Coronazeiten wurde thematisiert, dass mehrheitlich Frauen in der Pflege arbeiten, mehrheitlich Frauen homeschooling und damit homeoffice machen müssen, mehrheitlich Frauen sich in der Nachbarschaftshilfe engagieren und mehrheitlich Frauen häusliche Pflege übernehmen. Das ist ein Skandal!
Es wäre schlecht, wenn der Kampf zur Gleichstellung der Geschlechter nur eine Modeerscheinung wäre. Seit August Bebels Schrift „Die Frau und der Sozialismus“ (1879) ist die Gleichstellung der Frauen in der Gesellschaft ein Thema der SPD und eine bleibende Verpflichtung.
Mindestlohn, Anrechnung von Kindererziehungszeiten, Elternzeit auch für Männer, Ausbau der Kitas (Gute-Kita-Gesetz der SPD Familienministerin) , Ausbau von Ganztagesangeboten für Schulkinder: es sind durch die SPD schon einige wichtige Schritte getan worden, damit Frauen selber entscheiden können, wie sie ihr Leben gestalten wollen.
Aber Gendergap bei den Löhnen, die Unterrepräsentierung von Frauen in gehobenen Positionen bleiben weiterhin offene Probleme, hier hat die Union in der Vergangenheit die SPD vielfach ausgebremst.
Die SPD hat parteiintern mit ihren Regeln für die Aufstellung von Listen dafür gesorgt, dass sich in der Politik mehr Frauen einbringen können.
Mittlerweile nimmt gesamtgesellschaftlich die Aufmerksamkeit für bestehende Hürden und Nicht-Wahrnehmungen von Frauen zu. Hier müssen alle mithelfen. Als Bundestagsabgeordneter werde ich mich für die Rechte und Chancen von Frauen einsetzen.