Halten Sie es für glaubwürdig, daß Ihre Partei Dringlichkeit beim Klimaschutz für unabdingbar anmahnt und trotzdem eine Koalition mit der Klimakillerpartei No.1 CDU anstrebt?

Lieber Herr Waldheim,

vielen Dank für Ihre Frage.

Wir wollen mit Annalena Baerbock die Kanzlerin stellen, um beim Klimaschutz endlich voranzukommen. Welches Mandat uns die Wähler*innen geben, können wir nicht voraussagen, und schließen deshalb vorerst keine Koalition mit demokratischen Parteien aus. Es ist aber auch nicht so, dass wir eine bestimmte Koalition mit einer bestimmten Partei anstreben – stattdessen zählt für uns die Frage: Wie können wir Grüne in den nächsten vier Jahren dafür sorgen, dass wir so schnell wie möglich zurück auf den 1,5 Grad Pfad kommen!

Der letzte Report des IPCC hat noch einmal in aller Deutlichkeit gezeigt, wie dringend wir umsteuern müssen. Je weiter die Temperatur steigt, desto gravierender werden die Folgen für unsere Gesundheit, unsere Wirtschaft und für unser Gemeinwesen sein. Nur mit energischem Klimaschutz und schnellen, klugen Anpassungsmaßnahmen können wir die Auswirkungen der Klimakrise auf unsere Gesellschaft reduzieren.

Gleichzeitig steckt in dieser Krise auch die Chance, unsere Gesellschaft gerechter, sozialer, gesünder und glücklicher zu machen – denn was für unser Klima gut ist, ist auch für unsere Gesundheit, für unsere Städte, für unsere Ernährung, für unser ganzes Leben gut.

Beides – die Notwendigkeit des Wandels und die Chancen, die darin stecken sind Kern unserer grünen politischen Identität. Deshalb kämpfen wir darum, bei dieser Wahl das bestmögliche Ergebnis zu erhalten und danach gestärkt in Verhandlungen mit allen demokratischen Parteien zu gehen, um die bestmögliche Klimaschutz-Koalition zu bilden.

Herzliche Grüße

Hanna Steinmüller