Was verstehen Sie unter den angesprochenen unhaltbaren Zuständen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen?

Meine Frau hat jahrzehntelang im Klinikum Dortmund gearbeitet. So konnte ich genau nachvollziehen, wie das Gesundheitswesen zunehmend auf Kapitalismus und Marktwirtschaft getrimmt, also dem Profitprinzip unterworfen wurde. Dies geschah vor allem durch die Einführung der Fallpauschalen als Berechnungsgrundlage des Krankenhauswesens und führte zu einem rigorosen Personalabbau und damit zu unerträglichen Arbeitsbedingungen, insbesondere im Bereich der Pflege (Vergleichbares gilt auch für die Altenpflege). Für die Veränderung dieser Zustände, von denen nicht nur die Beschäftigten im Krankenhaus selbst betroffen sind, sondern letzten Endes wir alle, weil wir ja potentielle Patienten sind, setzte ich mich seit vielen Jahren gemeinsam mit meiner DKP-Stadtteilgruppe und als Mitglied der Gewerkschaft ver.di ein. So beteiligte ich mich aktiv an der Gründung des Dortmunder Bündnisses für mehr Personal im Gesundheitswesen im Frühjahr 2019, in dem ich seitdem mitarbeitet. Gemeinsam mit meiner Gewerkschaft fordere ich die Einführung einer bedarfsgerechten gesetzlichen Personalbemessung in der Pflege und eine gravierende Verbesserung der Bezahlung, vor allem in der Pflege, aber auch in der Reinigung und anderen  ausgesourcten Bereichen.