Hagen Albers
ÖDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Hagen Albers zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Hermann W. •

Werden Sie sich im Abgeordnetenhaus dafür einsetzen, dass Projekte, bei denen das Regenwasser von den Dächern den wohnnahen Bäumen zugeführt wird, aus dem Landeshaushalt finanziert werden?

Das bisherige Finanzierungsmodell für das Abkoppeln des Regenwassers von der Abwasserkanalisation sieht lediglich vor, dass dem Grundstückseigentümer das Niederschlagswassereinleitungsentgelt erlassen werden kann. Dieses Erlassen deckt bei weitem nicht die Kosten einer dezentralen Regenwasserbewirtschaftung in obiger Form. Dazu gehört auf jeden Fall die personelle Pflege, vor allem der Sommerdienst der Bewässerung. Der Nutzen vital gehaltener Bäume kommt der gesamten Stadtgesellschaft zugute. Er kann mit rund 200 €/Baum/a beziffert werden. Eine Million Berliner Bäume erbringen pro Jahr 200 Mio € Nutzen. Eine solche Menge Bäume kann nicht ehrenamtlich gegossen werden. Pro Baum in einem „Regen-zu-Baum“-Projekt sollten jährlich 150 € in den Haushalt eingestellt werden. Das ist das Doppelte von dem, was bisher für Straßenbäume ausgegeben wird. Es zahlt sich aber aus.

Antwort von
ÖDP

Lieber Herr Wollner, 

die ÖDP Berlin setzt sich für das "Schwammstadt-Prinzip" ein. Wir möchten, dass Regenwasser nicht in die Kanalisation abgeleitet wird, sondern dass es möglichst versickern kann und für die Stadtnatur verfügbar gemacht wird. 

Wie Sie richtig geschrieben haben ist es im Interesse der Stadt und der Menschen von Berlin, dass die Straßenbäume erhalten bleiben und ihr Wasserhaushalt trotz zunehmender Trockenheit in Berlin / Brandenburg gesichert wird. Im Abgeordnetenhaus möchte ich mich zum einen dafür einsetzen, Maßnahmen und Konzepte zu entwickeln und erproben, wie die Straßenbäume möglichst kostengünstig an Regenwasser von den Dächern gelangen können. Auf dem Berliner Umweltfestival 2020 hatte die ÖDP hier bereits den Vorschlag von "Regenwasserspeichern" entlang der Bestandsgebäude vorgestellt. Inkl. Zuleitungen des Wassers zu den umliegenden Straßenbäumen. Zum anderen wird es genau um die von Ihnen formulierte Frage gehen, welche Akteure anstelle der Anwohner eingebunden werden könnten und mit welchen Kosten dies verbunden sein wird. 

Unter dem Strich kann ich Ihre Frage mit einem klaren "Ja" beantworten. Ich werde mich im Abgeordnetenhaus dafür einsetzen, dass die Bewässerung der Berliner Straßenbäume aus Landesmitteln finanziert werden. 

Viele Grüße

Hagen Albers