Frage an Gustav Herzog von Patrick S. bezüglich Kultur
Guten Tag,
In dieser Zeit wird wieder neu über die Rundfunkgebühren in den Ländern beraten. Wie stehen Sie zu den Rundfunkgebühren. Glauben Sie das wir heutzutage mit den neuen Medien noch eine 6 Milliarden Euro teure ÖFR brauchen? Oder denken Sie nicht das der ÖFR verkleinert werden müsste und die GEZ abgeschafft werden sollte. Ich habe festgestellt das die Qualität und die Unabhängigkeit des ÖFR nur sehr oberflächlich ist und das Sendungen wie z.B. Panorama sehr einseitig sind. Sie geben die Meinung von den Redakteuren wieder und sind gerade nicht unparteiisch oder gar neutral. Als Beispiel nenne ich die Berichterstattungen über Computerspiele in diesen Sendungen die vollkommen einseitig sind und deren Kritik in den ÖFR Internetforen zensiert wird (Für die ich auch Rundfunkgebühren zahle).
Vielen Dank
Sehr geehrter Herr Scholtes,
vielen Dank für Ihre Frage nach meiner Meinung zur Notwendigkeit des öffentlich- rechtlichen Rundfunks (ÖRR).
Gerade in einer marktwirtschaftlich ausgerichteten Medienlandschaft ist der ÖRR ein unverzichtbarer Bestandteil. Insbesondere die sog. "Dritten Programme" sind integraler Bestandteil guter regionaler Berichterstattung, die weder in Art, noch in Umfang von den Privaten geleistet wird.
Über die Qualität und Objektivität der Berichterstattung kann man sicher immer an einzelnen Punkten streiten, aber verglichen mit den Privaten ist der ÖRR immer noch um Klassen besser.
Die Tatsache, dass die Medien insgesamt, also auch der ÖRR, eine bedenkliche Entwicklung hin zu oberflächlicher Berichterstattung und Skandalisierung machen, sehe auch ich mit Besorgnis. Aber genau aus diesem Grund muss der ÖRR gestärkt werden, um weniger vom Diktat der Quoten abhängig zu sein. Bei gutem Journalismus sollten die ÖR Vorbild für die Privaten sein- und nicht umgekehrt die Privaten für den ÖRR!
Mit freundlichen Grüßen
Gustav Herzog