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Frage von joachim k. •

Frage an Gustav Herzog von joachim k. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Herzog,

Bürger der Stadt Kaiserslautern haben es nicht leicht mit einem bekannten, jedoch immer intensiver werdenden Problem:
der die Lebensqualität sehr stark einschränkende Fluglärm am frühen Morgen ab 6:00 Uhr bis spät in die Nacht.
Können Sie, sehr geehrter Herr Herzog, mir eventuell eine Erklärung abgeben, warum über ein dichtbesiedeltes Gebiet schwerste, große, vollbeladene Militärmaschinen der USA im tiefen Landeanflug die Lebensqualität der hier lebenden Bürger so stark einschränken dürfen ? Der Ausbau des Ramsteiner USA Flughafens zerstörte die Lebensqualität, die Flugfrequenzen nehmen zu. Auf lange Sicht wird die Einflugschneisse über der Stadt dazu führen, dass Kaiserslautern immer mehr Bürger verliert, die Stadt und Region zu einer amerikanischen Garnisonsenklave verkommt. Dazu die grundgesetzliche Problematik des " Angriffskrieges der von deutschem Boden ausgeht ".
Wie sehen Sie persönlich diese immer mehr auch zu einem ernsthaften politischen Problem heranwachsende Belastung ? Sind wir völkerrechtlich immer noch ein besetztes Land das Amerika alles duldet, besitzen wir keine polit. Autonomie ? Ist die Lebensqualität eines friedliebenden Bürgers dem amerikanischen Militär unterzuordnen ? Wo führt uns das alles hin und was macht die Stadt und Region, wenn sich immer mehr Bürger über diese Problematik aufregen, trotzdem nicht ernst genommen werden und eines Tages als Bürger nicht mehr zur Verfügung stehen ? Wird dann die ganze Region an das amerikanische Militär vermietet ?

Entschuldigen Sie bitte meinen etwas provokannten Ton, aber ich bin mit meiner Weisheit am Ende und verstehe einiges nicht. Ich schreibe hier für viele tausend Bürger der Stadt, es wäre wichtig für uns zu hören, denn wenn ständig über unsere berechtigten Beschwerden und Fragen hinweggegangen wird, dann ziehen wir alle weg und die Region wird noch ärmer.

Mit freundlichem Gruß,
Joachim König

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Sehr geehrter Herr König,

die Belastung durch Lärm ist eine Einschränkung der Lebensqualität, die viele Menschen immer stärker beeinträchtigt. Deshalb nehme ich Ihre Anfrage sehr ernst und habe auch Verständnis für deutliche Worte, zumal Sie sich gleich dafür entschuldigt haben.

Unsere westpfälzische Heimat hat seit dem Fall der Mauer und der Auflösung der Ost-West-Konfrontation auf deutschem Boden eine dramatische Veränderung erfahren. Zehntausende von Arbeitsplätzen für deutsche Zivilbeschäftigte bei den damaligen Stationierungsstreitkräften sind weggefallen. Zahlreiche Militärstandorte wurden reduziert oder sogar aufgelöst. In Ramstein selbst sind heute keine Jagdbomber und Kampfjets mehr stationiert, auch wenn immer wieder Flugübungen in unserer Region stattfinden.

Die Bundesrepublik Deutschland ist kein besetztes Land, sondern vollständig souverän. Aber wir haben unsere militärische Verteidigung durch völkerrechtlich verbindliche Verträge in der NATO organisiert. Dazu gehört auch das zur Verfügungstellen von Gelände und Einrichtungen für die NATO und die US-Streitkräfte.

Der Abbau der Streitkräfte wurde mit einer Konzentration der Standorte verbunden. Dazu zählt auch der Ausbau von Ramstein. Dabei hat die Belastung zuerst deutlich abgenommen (Abzug der Jets) und nun mit der aktuellen Situation (Irak, Afghanistan)und der vollzogenen Verlagerung von Frankfurt nach Ramstein wieder etwas zugenommen. Trotz der Beeinträchtigung durch den militärischen Fluglärm leben die Menschen gerne in der Westpfalz. Deshalb halte ich Ihre provokanten Thesen auch für absolut unrealistisch. Klagen über besonders intensiven Fluglärm oder Nachtflüge landen regelmäßig bei mir und werden dann an die zuständigen Stellen weiter geleitet - leider nicht immer mit Erfolg.

Ich biete Ihnen als Lauterer Bürger gerne ein persönliches Gespräch an.

Mit freundlichen Grüßen

Gustav Herzog