Frage an Guido Körber von Katharina L. bezüglich Kultur
Meine Frage ist zur Kirchensteuer. Sie sind laut Kandidatencheck für die Anschaffung der Kirchensteuer. Wieso? Der Staat zieht zwar diese Steuer ein, aber sie betrifft nur die Christen, die in einer Kirche sind (Manch einer ist schon ausgetreten, um diese nicht zu zahlen. Wer partout nicht die Steuer zahlen will, muss also nicht). Für den Staat bedeutet es doch keinen Mehraufwand? Steuern werden ja sowieso erhoben und der Verwaltungsaufwand ist schon da.
Sehr geehrte Frau L.,
das Grundgesetz garantiert Religionsfreiheit und Gleichberechtigung verschiedener Religionen und Weltanschauungen. Der Einzug der Mitgliedsbeiträge für die großen christlichen Kirchen durch den Staat benachteiligt hier andere Glaubensgemeinschaften, das betrifft auch diverse christliche Glaubensgemeinschaften. Ich sehe hier nicht woraus sich der Anspruch einiger Glaubensgemeinschaften im Gegensatz zu anderen ableiten sollte.
Im Sinne der Gleichbehandlung und der Begrenzung der staatlichen Verwaltung halte ich daher eine Abschaffung der Kirchensteuer für sinnvoll. Hinzu kommt, dass wir ohnehin für eine Privatisierung des Glaubens eintreten, also den Staat von der Frage welcher Religion die Bürger angehören zu entkoppeln und diese Information staatlicherseits auch nicht mehr zu erfassen.