Frage an Günter Slave von Bjelka K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Slave!
Wie können die Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Sächischen Halbleiterindustrie erhalten werden?
Mit freundlichen Grüßen
Bjelka Kröger
Hallo lieber Bjelka Kröger,
die MLPD hat von Anfang an den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz in der Halbleiterindustrie in Dresden unterstützt und stand den Kollegen bei Qimonda mit Rat und Tat zur Seite. Hier wurde allein aus kurzsichtigen Profitgründen inzwischen eine revolutionäre Technologie stillgelegt und rücksichtslos ca. 3000 Arbeitsplätze vernichtet. Zuerst wurde Qimonda ausgelagert, dann die Kollegen in eine Transfergesellschaft abgeschoben, sie um ihre Rechte betrogen und schließlich in die Massenarbeitslosigkeit entlassen. In Dresden ist damit aber auch offensichtlich die Politik der Landesregierung, mit zig Millionen an öffentlichen Subventionen einen selbstragenden Aufschwung und Arbeitsplätze in den "Leuchttürmen" der Halbleiterindustrie zu schaffen, gnadenlos am kapitalistischen Profitgesetz gescheitert. Wer wie die SPD oder die rechte Gewerkschaftsführung dagegen mit dem Kapitalismus verheiratet ist, dem ist die Klassenzusammenarbeitspolitik wichtiger als der Erhalt der Arbeitsplätze der Kollegen und das Schicksal der daran hängenden Familien. Weiter hat die MLPD vorgeschlagen, sofort die Arbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich zu verkürzen. Das wäre eine sehr wirksame Maßnahme um Arbeitsplätze zu erhalten bzw. neue zu schaffen. 2008 arbeiteten in Deutschland 23,8 Millionen Lohnabhängige in Vollzeit 39,2 Stunden. Würde ihre Arbeitszeit auf 30 Stunden verkürzt, entstünden rechnerisch rund 7,3 Millionen Arbeitsplätze. Bereits mit einer Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine gute halbe Stunde könnte die Kurzarbeit, die auf Kosten der Allgemeinheit finanziert wird, beseitigt werden. Die MLPD fordert die Einführung der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich statt Kurzarbeit und Entlassungen!. Die Unternehmerverbände jammern, dass das niemand bezahlen könne. Aber einverstanden sind sie allemal, dass fast eine Billion Euro aus Steuergelder für notleidende Banken und Konzerne aus unseren Steuergelder aufgebracht werden! Mit so einem Betrag könnte man 8 Millionen Arbeiter und Angestellte 3,5 Jahre lang bei 3.000 Euro brutto beschäftigen. Die Massenarbeitslosigkeit läßt sich nur auf Kosten der Profite bekämpfen! Natürlich müsste die Einführung der 30 Stundenwoche auch mit einer Entlastung der Kleinbetriebe verbunden sein. Daher schlagen wir die Abschaffung der Sozialversicherungsbeiträge und die vollständige Bezahlung durch die Unternehmen vor. Die Einführung einer umsatzbezogen Sozialsteuer von 6% wäre dazu völlig ausreichend. Damit würden sowohl die Kleinbetriebe wie auch die Arbeiter- und Angestellten entlastet bzw, würden die Nettolöhne um rund 20% steigen. Das wäre eine wirkliche "Konjunkturspritze" für die Arbeiter und Angestellten.
Mit freundlichen Grüßen!
Günter Slave