Frage an Günter Gloser von Hartmut K. bezüglich Finanzen
Kennen Sie die Vorschläge von Prof. Joseph Huber, die Geldschöpfung
wieder exklusiv in staatliche Hand zu bringen? Was halten Sie davon?
Die Vorteile:
Der Staat ist nicht länger durch die Banken erpressbar.
Die Staatsverschuldung könnte halbiert werden.
Hier ein Mitschnitt seines Vortrages:
http://www.youtube.com/watch?v=aS0amCWDd1Y&list=FLl0kbcPd0b4y0IlVRz7IlQw&index=2
http://www.youtube.com/watch?v=Af8QOW7Tbps&feature=related
Ich wurde aufgefordert die relevanten Stellen im Vortrag mit Minutenangabe zu versehen, da es unzumutbar sei, einem 30 minütigen Vortrag zu folgen.
Staatsgarantien von hunderten Milliarden Euro zu geben, ohne vorher die richtigen Fragen zu stellen ist anscheinend zumutbar.
In meinen eigenen Worten:
Der Staat garantiert die Gültigkeit des gesetzlichen Zahlungsmittels, und vergibt die Herausgabe dieses bedruckten Papiers an eine unabhängige Stelle (Zentralbank), damit die Politik / der Finanzminister das Geld sich nicht selber drucken kann. Soweit so gut.
Mittlerweile stellen die Banknoten aber nur noch 10% der Gelschöpfung dar. Die anderen 90% des Geldes enstehen aus dem Nichts als reines Buchgeld bei den (privaten!) Banken als zinsbelastete Schulden (fractional Reservesystem - pro Euro Bankeinlagen können ca. 90 Euro neue Schulden vergeben / neues Geld geschaffen werden). Die Geldmengensteuerung durch die Zentralbank wird dadurch unterlaufen (Anstieg der Geldmenge M1 1998-2008 um 189%, reales BIP-Wachstum 23% - 1. Video Min 13:20), es enstehen Blasen an den Kapitalmärkten und/oder Inflation. Da das für den bargeldlosen Zahlungsverkehr nötige Buchgeld derzeit Teil der Bankbilanzen ist, sind die Banken systemrelevant: der Staat ist erpressbar.
Vorschlag von Prof. Huber: Girokonten aus den Bankbilanzen nehmen, Buchgeld wird durch die Zentralbank geschöpft und dem Staat gegeben und zwar nur soviel wie die Realwirtschaft tatsächlich wächst. Banken können nur so viel Geld verleihen, wie sie tatsächlich haben. (Video 2)
Sehr geehrter Herr Körner,
ich verweise auf meine Antwort vom 07.09.:
http://www.abgeordnetenwatch.de/guenter_gloser-575-37594--f309198.html#q309198
Wie schon damals schlagen Sie wieder einen radikalen Schritt vor. Nun sind es nicht die Zinsen, sondern der Finanzmarkt an sich, den Sie abschaffen wollen. Die Banken sollen nur noch so viel Geld verleihen dürfen, wie sie selbst haben. Eine 100%ige Kapitaldeckung. Das würde die Menge der ausgegebenen Kredite dramatisch verringern.
Für Handwerker, für Häuslebauer, für Industriebetriebe und auch für die öffentliche Hand würde damit das Geld extrem verknappt und damit verteuert. Der Kapitalmarkt würde nicht mehr funktionieren. Konsum würde einbrechen, Arbeitsplätze würden in großer Zahl vernichtet, weil die meisten Betriebe zahlungsunfähig wären.
Deshalb kann ich mich Ihrer Forderung nicht anschließen.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Gloser