Portrait von Gülseren Demirel
Gülseren Demirel
Bündnis 90/Die Grünen
0 %
/ 1 Fragen beantwortet
Frage von Brigitte Z. •

Warum setzen Sie sich bei den Grünen nicht dafür ein, dass mit ALLER Kraft die erneuerbaren Energien ausgebaut werden? Stattdessen Fracking-Gas aus USA, das massivste Schäden verursacht, fördern.

LNG-Terminals in sensible Ökosysteme bauen ist nicht grün. Auch viele andere Maßnahmen, die von der grünen Bundesregierung angestoßen werden, bringen die Menschheit im wahrsten Sinne des Wortes um: weiter so mit dem Verkehr statt kostenloser öffentlicher Nahverkehr, LKW-Verkehr so schnell es geht auf die Schiene, Einschränkung von (sinnlosem) Konsum - verbunden natürlich mit Aufklärung, Menschen mobilisieren, auf die Straße zu gehen - wie am Wochenende gegen die IAA. Statt Anbetung des Individualverkehrs. Viele Erkenntnisse von Wissenschaftlern werden einfach in den Wind geschlagen, um sich nicht zu sehr z.B. mit der mächtigen Autoindustrie anzulegen. Sie riskiert alles - nur wegen des Profits.

Portrait von Gülseren Demirel
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Z.

danke für Ihre Frage an mich. 

Deutschland hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten vom vergleichsweisen billigen Erdöl und Erdgas profitiert und sich damit aber auch in eine gewisse ökonomische Abhängigkeit begeben. Flüssiggas aus anderen Ländern war in dieser Zeit am Markt praktisch nicht konkurrenzfähig.

Mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine hat sich die Situation grundlegend verändert. Die Gasversorgung in Deutschland aus Russland wurde teils technisch, teils politisch beendet. Damit einher geht auch eine gewisse Verlagerung der Transportwege, von Pipelines hin zu Schiffstransporten und damit auch zu Flüssiggas.

Im Zuge dieses abrupten Wechsels eines großen Teils der Gasversorgung hin zu Flüssiggas kamen neue Anbieter auf den Markt, unter anderem eben auch einige, die Flüssiggas, das durch Fracking gewonnen wurde, anbieten. Dies war (und ist) übergangsweise nicht zu verhindern gewesen. Die Bundesregierung ist aber bemüht, sich grundsätzlich aus der Abhängigkeit von fossilen Energiequellen, also auch von Erdgas zu befreien. Nebenbei: auch herkömmliches Erdgas aus Staaten wie Saudi-Arabien oder Katar ist nicht unser „Wunschprodukt“.

Darum ist es wichtig, den Einsatz von Erdgas in Zukunft zu reduzieren, durch den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung, durch Wärmedämmung und Heizungsdämmung im Gebäudebereich, durch Umstellung industrieller Prozesse. Mittelfristig soll grüner Wasserstoff, der aus überschüssigem grünem Strom gewonnen wird, einen Teil des Erdgases ersetzen.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gern am besten direkt unter info@guelseren.de zur Verfügung. 

Mit freundlichen Grüßen, 

Gülseren Demirel, MdL

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Gülseren Demirel
Gülseren Demirel
Bündnis 90/Die Grünen