Gregor Voht
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Frage von Martin G. •

Frage an Gregor Voht von Martin G. bezüglich Umwelt

Wie positionieren Sie sich zu folgenden Themen:

1. Finanzierung und Zukunft der Tierheime
2. Grundlegende Neufassung des Tierschutzgesetzes inklusive Verbot von Manipulationen am Tier
3. Einführung einer bundesweiten Tierschutz-Verbandsklage
4. Erstellung und Umsetzung einer konkreten Strategie zum Ausstieg aus Tierversuchen
5. Verbot von Wildtieren im Zirkus
6. Entwicklung einer Nutztierstrategie, inklusive eines staatlichen Labels und Kopplung der Förderpolitik an den Tierschutz

Gregor Voht
Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank für Ihre Fragen und Ihr Interesse an meinen Positionen zum Tierwohl. Lassen Sie mich vorweg sagen: Ich bin nicht für die Umsetzung von Maximalforderungen in diesem Bereich, sondern für realistische Schritte in die richtige Richtung. Wichtig ist mir, dass Maßnahmen nicht große Agrar-Konzerne dadurch bevorteilen, dass sie leichter mit mehr Bürokratie fertigwerden, als kleine und mittlere bäuerliche Betriebe. Ich will nicht, dass die Agrarkonzerne indirekt gestärkt werden. Ich möchte die bäuerliche Landwirtschaft erhalten. Hier gibt es, im Gegensatz zu Konzernstrukturen, die direkte und personifizierte Verantwortlichkeit für das Tierwohl und damit einen stärkeren sozial-gesellschaftlichen Druck zu korrekten Verhalten.

1. Finanzierung und Zukunft der Tierheime

Die Städte und Gemeinden sind mit der Finanzierung der Tierheime massiv überfordert. Der Bereich ist chronisch unterfinanziert. Wir wollen die Finanzausstattung der kommunalen Ebene verbessern, damit mehr Freiraum für diese Aufgabe und viele andere Aufgaben geschaffen wird.

2. Grundlegende Neufassung des Tierschutzgesetzes inklusive Verbot von Manipulationen am Tier

Eine Weiterentwicklung der Tierhaltungsbedingungen wird von uns nachdrücklich unterstützt. Allerdings darf dies nicht zu einer weiteren Benachteiligung bäuerlich geführter Betriebe gegenüber großen, gewerblich strukturierten Anlagen führen. Eine Verbesserung der Haltungsbedingungen und wirtschaftlicher Erfolg bäuerlicher Strukturen dürfen sich nicht gegenseitig ausschließen. Spezielle Begleitung durch Wissenschaft und Fördersysteme müssen auch kleineren tierhaltenden Betrieben, insbesondere in naturräumlich benachteiligten Regionen, Perspektiven in die Zukunft eröffnen.

3. Einführung einer bundesweiten Tierschutz-Verbandsklage

Ein Verbandsklagerecht im Tierschutz lehnen wir FREIE WÄHLER ab. Die bestehenden gesetzlichen Regelungen zur Gewährleistung des Tierschutzes in Deutschland reichen aus. Jeder Bürger hat bereits jetzt das Recht, Anzeige zu erstatten, wenn er Verstöße feststellt.

4. Erstellung und Umsetzung einer konkreten Strategie zum Ausstieg aus Tierversuchen

Dieses Anliegen unterstütze ich. Wir müssen schrittweise die Alternativen zu Tierversuchen stärken, um die heutige Praxis zu reduzieren. Innovation ist die Lösung zum Ausstieg aus den Tierversuchen. Forschungsgelder müssen mit entsprechenden Auflagen versehen werden.

5. Verbot von Wildtieren im Zirkus

Ein generelles Wildtierverbot im Zirkus lehnen wir FREIE WÄHLER in Schleswig-Holstein ab. Stattdessen fordern wir strenge Richtlinien und regelmäßige Kontrollen, um das Wohlergehen der Zirkustiere sicherzustellen.

6. Entwicklung einer Nutztierstrategie, inklusive eines staatlichen Labels und Kopplung der Förderpolitik an den Tierschutz

Konsumenten, die Wert auf das Tierwohl legen, können mit ihren Entscheidungen am meisten Veränderungen bewirken. Labels können dabei eine gute Unterstützung sein. Mehr Produktinformationen ist immens wichtig. Kleine bäuerliche Betriebe sollten dabei bürokratisch nicht überlastet werden, ansonsten nutzen neue Auflagen nur der Agrar-Industrie, die mit ihren großen Rechtsabteilungen spielend mit neuen Auflagen fertig wird, während kleine Betrieb damit kämpfen. Dann wäre das Ziel verfehlt.

Mit freundlichen Grüßen
Gregor Voht