Frage an Gregor Gysi von Stefan R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Gysi,
ich beschäftige mich gerne und viel mit der zukünftigen Entwicklung unseres Planeten und lese hierzu Bücher wie "Selbst Denken" von Harald Welzer, oder "Der geplünderte Planet" von Ugo Bardi.
Meine Frage ist, ob Die Linke auch öfters Zukunfts- und Notfallszenarien durchspielt bzw. durchdenkt.
Ich habe bei der Politik oft das Gefühl, dass sie nicht Zeirgemäß ist bzw. zu spät reagiert.
So redet z.B. niemand mehr über die unzähligen Atommüllfässer die im Meer versenkt wurden und vor sich hin rosten.
Bereits die (im Vergleich zur gesamtgröße der Weltmeere) "geringe" Verstrahlung von Fukushima hatte ja massive Folgen auf die Fischbestände rund um Japan.
Des weiteren habe ich bei der Wissenssendung Galileo ein Eurocrash / Euroausstiegsszenario gesehen, indem die Sozialleistungen komplett gestrichen wurden.
Wäre dies bei einem Finanzcrash wirklich möglich?
Spielt die Linke solche Szenarien durch und überlegt was zu tun wäre?
Ich frage Sie, weil die Linke mir von allen Parteien noch am ehesten an einer vernünftigen, nachhaltigen Zukunft interessiert zu sein scheint.
Sehr geehrter Herr Richardt,
Ihre Nachricht vom 14. August hat mich erreicht. Sie sprechen eine interessante Frage an, wie man sich mit den verschiedenen Varianten der Zukunft auseinandersetzen soll, ob man Ideen hat, welche Maßnahmen in welchem Fall ergriffen werden müssten. In der aktuellen Politik hat man dazu viel zu wenig Zeit, was Sie zu Recht kritisieren. In unserer Partei haben wir uns darauf verständigt, dass unsere Partei nahe Stiftung mit dem Namen "Rosa-Luxemburg" solche Fragen erörtert und dann auch mit uns gemeinsam berät. Ich hoffe, dass wir diesbezüglich vorankommen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi