Frage an Gregor Gysi von Hans-Günter G. bezüglich Frauen
Sehr geehrter Herr Gysi,
Sie schreiben in Ihrer Antwort vom 12.03.2012:
"Wir haben auch überlegt, keine Kandidatin bzw. keinen Kandidaten aufzustellen. Es hätte dann aber keine Nein-Stimme, sondern nur eine Stimmenthaltung gegeben. Außerdem meinten wir, dass der Bevölkerung wenigstens eine Alternative aufgezeigt werden soll."
Könnten Sie mir bitte diese Rechtfertigung für Ihre Entscheidung näher erklären?
Wieso wäre es nicht möglich, bei der Abstimmung mit "Nein", also gegen Gauck zu stimmer?
Wieso würde es nur eine Stimmenthaltung geben, wenn die Linke geschlossen mit Nein stimmen würde?
Wieso glauben Sie, Frau Klarsfeld wäre eine adequate Alternative zu Gauck, wenn man ihre erwähnten Einstellungen kennt?
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Günter Glaser
Sehr geehrter Herr Glaser,
Ihre Nachricht vom 14. März hat mich erreicht.
Davon von vornherein klar war, dass die NPD einen eigenen Kandidaten aufstellen wird, hätte es dann zwei Kandidaten gegeben. Die Folge davon im Bundestag ist, dass man einem der beiden Kandidaten seine Stimme geben darf oder sich der Stimme enthalten kann. Dafür ist ein gesonderter Abstimmungskreis vorgesehen. Eine Nein-Stimme gibt es in diesem Falle nicht. Wir hätten also nur die Möglichkeit gehabt, uns der Stimme zu enthalten.
Nach der Ausgrenzung von 5 Millionen Menschen, die uns gewählt hatten,durch die anderen Parteien, sahen wir uns auch veranlasst, eine eigene Kandidatin bzw. einen eigenen Kandidaten aufzustellen.
Frau Klarsfeld hat viel für das Bild Deutschland in der Welt getan. Sie hat konsequent Nazi- und Kriegsverbrecher verfolgt und damit bewiesen, dass es auch Deutsche gibt, die diesbezüglich Schlussfolgerungen gezogen haben, es ernst meinten.
Frau Klarsfeld stammt aus armen Verhältnissen und hat deshalb einen Sinn für soziale Gerechtigkeit.
Es gibt also mehrere Gründe, die für sie als Kandidatin sprachen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi