Frage an Gitta Connemann von Sebastian S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Connemann,
für Ihre bisher beantworteten Fragen möchte ich Ihnen danken. Leider bevorzugen sie neuerdings den persönlichen Kontakt und scheinen die Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit zu scheuen.
Möglicherweise interessieren sich noch mehr Menschen dafür, was sie antworten, als nur diejenigen, die eine Frage stellen, sonst könnten sie Ihnen auch direkt eine Mail schicken.
Möglicherweise haben die Fragenden genau das im Blick, wenn sie Ihnen hier öffentlich eine Frage stellen.
Was genau haben sie also dagegen, als von den Bürgern gewählte Abgeordnete öffentlich Rede und Antwort zu stehen?
Erwartungsvoll,
Sebastian Schwerdt
Sehr geehrter Herr Schwerdt,
ich danke Ihnen für Ihre Frage, die Sie mir am 07. September 2008 über das Internetportal abgeordnetenwatch.de übermittelt haben. Darin kritisieren Sie, dass ich den persönlichen Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern bevorzugen würde. Als Grund dafür vermuten Sie eine Scheu vor der öffentlichen Auseinandersetzung.
Ihre Vermutung ist nicht nur unzutreffend sondern auch unbegründet. Als Abgeordnete des Deutschen Bundestages stehe ich wie von Ihnen gefordert jeden Tag öffentlich Rede und Antwort - sei es in dem von mir vertretenen Wahlkreis oder aber in Berlin, sei es persönlich oder aber auch über z.B. meine Internetseite. Dort sind unzählige Informationen bis hin zu meinem Einkommen und meine Positionen öffentlich abrufbar.
Aber ich lege eben besonderen Wert auf den direkten, unmittelbaren Kontakt mit den Menschen, der über eine anonyme Plattform sicherlich nicht hergestellt werden kann. Mich hat Ihr Satz erschreckt: "Leider bevorzugen sie neuerdings den persönlichen Kontakt". Denn ich glaube, dass genau dieser direkte, persönliche Kontakt, den ich übrigens immer gepflegt habe, nicht nur für jeden Abgeordneten höchste Priorität haben sollte, sondern auch das beste Mittel gegen Politikverdrossenheit ist. Deshalb pflege ich den direkten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern insbesondere in meinem Wahlkreis und in meinen Arbeitsbereichen sehr intensiv.
Täglich erreichen mich per Mail, Telefon, Fax oder Brief zahlreiche Anliegen, Probleme und Fragen - ich kümmere mich um die Anfragen und versuche, eine Lösung zu finden. Das ist meine Aufgabe - unabhängig von einer Bundestagswahl.
Angesichts der sehr großen Zahl der Anfragen, zahlreicher Verpflichtungen in Parlament und Wahlkreis, eines auch für mich nur begrenzten Tages von 24 Stunden und meinem Anspruch, den Menschen eine qualitativ hochwertige Antwort zu geben, beantworte ich deshalb nur Fragen, die sich direkt an mich richten. Sie können sich jederzeit über gitta.connemann@bundestag.de an mich wenden.
Damit beuge ich übrigens auch Missbräuchen vor. Denn bekanntlich können gerade im Internet wahre Identitäten verschleiert werden.
Um Anonymität zu reduzieren und ein gewisses Vertrauensverhältnis aufzubauen, möchte ich gern wissen, wer mich anspricht und woher er kommt.
Sie wissen dank des Internet nahezu alles über mich. Warum darf ich nicht auch etwas über die Person wissen, die etwas von mir möchte?
Ich freue mich auf Ihre konkreten Fragen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
gez. Gitta Connemann
Weitere Fragen an Gitta Connemann
Mit Schreiben vom 21. Juni haben meine Kollegin Frau Breher und ich ihnen zu diesem Thema geschrieben. Ich schicke Ihnen dieses Schreiben sehr gerne per Email noch einmal zu.
für Ihre Frage danke ich Ihnen. Ich habe Ihnen diese bereits per E-Mail beantwortet.
(...) Wie ich Ihnen gestern bereits geschrieben haben, werden die Schutzmaßnahmen nicht von uns auf Bundesebene getroffen. Die Zuständigkeit für die Kontaktbeschränkungen und andere Maßnahmen liegt ausschließlich und allein beim Land, in manchen Fällen auch bei den Landkreisen. (...)
(...) Denn Sie haben Recht, nicht jeder hat dann Zeit. Deshalb vereinbare ich individuelle Termine mit Bürgern und Bürgerinnen, die mit mir über ein Anliegen sprechen wollen. Versuchen Sie es doch einmal. (...)