Frage an Gitta Connemann von Martin H. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Connemann,
ich finde Ihr Antwortverhalten auf abgeordnetenwatch.de nicht nur rückgratlos, sondern habe auch den Eindruck als Wähler nicht ernst genommen zu werden.
Abgeordnetenwatch.de bietet allen Wählerinnen und Wählern die Möglichkeit sich ein Bild von Ihren Abgeordneten zu machen und etwas über deren Einstellung zu zum Teil auch lokalen Themen zu erfahren.
Während die Kandidaten/Abgeordneten der anderen Parteien ihres Wahlkreises ausführlich auch zu unbequemen Themen Stellung beziehen, speisen Sie jeden Fragestellenden mit einer ewig gleichen Antwort ab, in der Sie um einen "persönlichen" Dialog bitten.
"Persönlich" heißt in diesem Falle vor allem NICHT ÖFFENTLICH.
Ich finde das dieses Verhalten nicht nur die Politikverdrossenheit fördert, sondern auch einen Eindruck von Schwäche vermittelt. Ich perönlich empfinde es zudem als respektlos gegnüber Ihren Wählerinnen und Wählern.
Wieso antworten Sie nie öffentlich?
Um eine Antwort ohne die Worte "persönlicher Dialog" wäre ich sehr dankbar.
Sehr geehrter Herr Hanneken,
ich nehme Bezug auf Ihre Fragen vom 16. August 2009.
Sie möchten wissen: 1. Weshalb ich Fragen auf abgeordnetenwatch.de nicht unmittelbar beantworte.
Abgeordnetenwatch.de ist eine Plattform, die als selbsternannter Mittler zwischen Abgeordneten und Bürgern auftritt. Abgeordnetenwatch.de liegt die (unausgesprochene) These zu Grunde, dass Bundestagsabgeordnete sonst nicht ansprechbar oder gar abgehoben und für Anliegen der Bürger nur unter öffentlichem Druck zugänglich seien. Ich habe für mich als demokratisch gewählte Abgeordnete jedoch den Anspruch, ohne einen Vermittler für Sie ansprechbar zu sein.
Zu meiner Vorstellung von demokratischer Öffentlichkeit gehört es deshalb, dass ich Bürgeranfragen auf direktem Weg beantworte: in meiner Bürgersprechstunde, in meinen regelmäßigen Politikbriefen, auf meiner eigenen Internetseite und in meinen Antworten auf schriftliche Bürgeranfragen. Wer eine Anfrage an mich persönlich unter: gitta.connemann@wk.bundestag.de schickt, dem werde ich ohne Umwege antworten.
Verstehen sie meinen Umgang mit abgeordnetenwatch.de auch vor dem Hintergrund eines neuerlichen Vorganges. Abgeordnetenwatch.de bezeichnet sich selbst als gemeinnützig. Die Einstellung eines Fotos wird aber von der Zahlung eines Beitrages in Höhe von 200 Euro abhängig gemacht. Wer meint, ein Forum gründen zu sollen, auf dem Fragen gestellt werden, sollte von den Befragten nicht dafür Geld verlangen. Wer kann ausschließen, dass künftig entsprechende bzw. derselbe private Anbieter dafür Geld einfordern, dass man unbestellt und unbenachteiligt auf dieser oder jenen Seite präsent ist? Ich finde dies alles sehr zweifelhaft.
Sie verstehen sicherlich jetzt, dass ich den Weg über abgeordnetenwatch.de nicht nutzen möchte.
2. Weshalb ich die Öffentlichkeit scheue.
Dies ist nicht der Fall. Denn ich biete an, die Frage des jeweiligen Bürgers und meine Antwort unter Fragen/Antworten auf meiner Internetseite einzustellen, wenn der Betroffene es wünscht. Damit kann jeder die Öffentlichkeit herstellen, die wir uns gemeinsam wünschen. Denn mir ist wie Ihnen an Transparenz gelegen. Deshalb freue ich mich, wenn viele von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Gitta Connemann