Wie sollen Jugendliche künftig besser auf den Arbeitsmarkt und zur Berufsorientierung beraten werden? Welche integrationsmöglichkeiten für Jugendliche mit Behinderung sehen Sie?
Liebe Maria S.,
danke für Ihr Interesse an einem so wichtigen Thema. Die passgenaue Berufsorientierung ist gerade in Zeiten großen Fachkräftemangels sehr wichtig. Eine gute Berufsorientierung (BO) ist aus meiner Sicht ein wichtiger Bildungs- und Erziehungsauftrag aller Schulen. Es gibt viele verschiedene Angebote in Sachsen.
Wir BÜNDNISGRÜNE sehen daher insbesondere Verbesserungspotenzial durch die Erarbeitung eines Gesamtkonzepts. Bestehende Angeboten müssen praxnisnäher werden und die vorhandenem Instrumente und Maßnahmen wie Potenzialanalyse, Berufswahlpass, Praxisberater*innen, Betriebspraktika, Praxis- oder Werkstatttage, Ferienworkshops u.a. müssen besser bekannt gemacht werden. Auch die Eltern müssen stärker einbezogen werden, denn ihr Rat zählt bei den meisten Jugendlichen natürlich am meisten. Auch dazu wollen wir die Zusammenarbeit von Schulen und (regionalen) Unternehmen, Betrieben und (sozialen) Einrichtungen ausweiten.
Darüber hinaus ist uns Inklusion in der Berufsausbildung wichtig. In Regierungsverantwortung haben wir auch berufliche Schulen für eine lernzieldifferente Unterrichtung geöffnet, damit junge Menschen mit Behinderungen entsprechend ihres individuellen Lernziels für das Berufsleben fit gemacht werden können. Unser Ziel ist, jungen Menschen mit Behinderungen einen gleichberechtigten, diskriminierungsfreien Zugang zur beruflichen und akademischen Bildung zu ermöglichen. Dafür braucht es einen Ausbau von Beratungs- und Berufsorientierungsangeboten bereits in Schulen, die den Übergang in berufliche oder akademische Ausbildungen und später in den Arbeitsmarkt erleichtern. Außerdem fordern wir Nachteilsausgleiche, die Bereitstellung von barrierearmen Bildungsmaterialien und die Schaffung barrierefreier Berufs- und Hochschulinfrastruktur.
Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung
Gesine Märtens