Frage an Gesine Lötzsch von Franziska B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Lötzsch,
schon lange merke ich, dass ich in vielen Bereichen mit den Forderungen der Linkspartei überein stimme. Trotzdem frage ich mich immer wieder, ob ich sie wählen soll oder nicht, da ich das Gefühl habe mit meiner Stimme auch die alten SED-Genossen zu wählen. Wie stehen sie zu dem "alten Kern" ihrer Partei und was würden Sie mir raten?
Mit freundlichen Grüßen,
Franziska Böhmer
Sehr geehrte Frau Böhmer,
danke für Ihre Mail, die ich gerne im Namen von Frau Lötzsch beantworten will. Zunächst einmal freuen wir uns, dass Sie mit unseren Themen im Wesentlichen übereinstimmen. Das ist auch schon mein Anknüpfungspunkt an Ihre Frage: DIE LINKE zu wählen bedeutet nicht alte SED-Genossen zu wählen, sondern soziale Gerechtigkeit, Friedenspolitik und demokratischen Sozialismus zu wählen. DIE LINKE hat nicht erst mit ihrer Neugründung im Jahr 2005 die Scherben alter Zeiten beseitigt. Bereits in den Neunziger Jahren haben wir uns in einem nicht immer leichten Prozess mit unserer Vergangenheit intensiv auseinandergesetzt, Fehler eingestanden und Lehren für die Zukunft gezogen. Von anderen sogenannten Blockparteien wie zum Beispiel von den Christdemokraten hätten wir uns diese Aufarbeitung gewünscht. Nun schauen wir in die Zukunft. DIE LINKE ist eine junge Partei mit vielen jungen Genossinnen und Genossen in ganz Deutschland, die für eine linke Politik eintreten und zum Zeitpunkt des Mauerfalls und der Wende nicht einmal geboren waren. Wir würden uns deshalb freuen, wenn Sie uns am 22. September Ihr Vertrauen schenken würden.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Norman Wolf