Frage an Gesine Lötzsch von Oliver M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Liebe Frau Dr. Loetzsch,
heute findet die Abstimmung zum Beschneidungsgesetz statt. Ich finde es sehr problematisch, dass hierbei offenbar die religioesen Freiheiten der Eltern ueber das Recht auf koerperliche Unversehrtheit des Kindes gestellt werden sollen und hielte es folglich fuer korrekt, dem Kind die Entscheidung fuer oder gegen eine Beschneidung zu ueberlassen, d.h. eine Beschneidung (auf Wunsch des Betroffenen!) erst zu einem spaeteren Zeitpunkt (16., 18. Lebensjahr) zuzulassen.
Wie beabsichtigen Sie zu stimmen?
Herzliche Gruesse,
Oliver Marquardt
Sehr geehrter Herr Marquardt,
DIE LINKE plädiert dafür, das frühkindliche Ritual der Beschneidung - so wie in Großbritannien durch viele jüdische Gemeinden praktiziert – ins Schmerzlos-Symbolische zu verschieben und die Entscheidung über den chirurgischen Eingriff dem Betroffenen zu überlassen, sobald er als 14-jähriger Jugendlicher einwilligungsfähig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gesine Lötzsch