Frage an Gesine Lötzsch von Rene L. bezüglich Kultur
Sehr geehrte Frau Dr. Lötzsch,
ich habe eine Frage zur politischen Glaubwürdigkeit und Kultur. In einer Pressemitteilung der FDP-Fraktion ( http://www.fdp-fraktion.de/Nie-wieder-Kommunismus-auf-deutschem-Boden/1807c2137i1p6/index.html ) verurteilt der Abgeordnete Deutschmann u.a. Sie, ddass Sie einen ehemaligen Mitarbeiter des früheren Wachbatailons der DDR als Ihren Büroleiter beschäftigen (ich unterstelle an dieser Stelle die Richtigkeit dieser Behauptung). Seiner eigenen Biographie ( http://www.reiner-deutschmann.de/Portraet/13437b3460/index.html ) entnehme ich, dass er Lehrer für Deutsch und Geschichte sowie Stadtrat und Stadtverordneter in Kamenz war. Die Partei verschweigt er.
Nun zu meiner Frage
Gerade Geschichtslehrer waren wesentlicher Bestandteil der DDR-Politik, die angeblichen Errungenschaften des Sozialismus herauszustellen und die freiheitlich demokratische Grundordnung der westlichen Welt zu diffamieren. Als Stadtrat für Kultur war er zudem führender Kader dieses Systems, welches systematisch Andersdenkende unterdrückte.
Wie beurteilen Sie die Glaubwürdigkeit von Angriffen Ihres Kollegen vor diesem Hintergrund?
Rene Lima
Sehr geehrte Frau Lima,
danke für Ihre Nachricht.
Offenbar hat Herr Deutschmann in der Bundesrepublik schnell und erfolgreich Fuß gefasst. Leider war das nicht allen Menschen aus der DDR vergönnt.
Ich möchte an dieser Stelle nicht die Biographie von Herrn Deutschmann bewerten. Sicher hätte er als gebildeter Lehrkörper und Funktionär in der DDR wissen können, dass die Tätigkeit beim Wachregiment als Wehrersatzdienst abeleistet wurde. Angesichts der Umfragewerte der FDP verstehe ich die Unruhe der Abgeordneten. Dass DIE LINKE für ihre Arbeit und Ideen mehr als doppelt soviel Zustimmung in der Bevölkerung erhält als eine Regierungspartei, schreckt die Damen und Herren der bürgerlichen Mitte natürlich auf. Sie wollen alte Kämpfe austragen, aber widmen sich nicht den eigentlichen Fragen unserer Zeit. Die FDP findet keine Antworten auf die Wirtschafts- und Finanzkrise, auf die zunehmende Kinderarmut oder prekäre Beschäftigung. Stattdessen umsorgt sie die Rüstungs- und Pharmaindustrie, entlastet die Finanzwirtschaft und Großunternehmen. Ich bin sicher, dass der Wähler das Getöse so mancher FDP- Politiker richtig einzuordnen weiß.
Mit freundlichen Grüßen
Gesine Lötzsch