Frage an Gertrud Schnabel von Andreas W. bezüglich Bildung und Erziehung
Frau Schnabel, als Rechtsanwältin haben Sie Einblick in das Familienrecht.
Halten Sie das Recht des Kindes auf Bildung und auch Erziehung in unserem Staat für gewährleistet ? Schützt und nutzt nach Ihrer Ansicht die Gesellschaft das Potenzial ihrer Kinder ?
Was ist Ihre Meinung dazu?
Mit freundlichem Dank
A.Wüstner
Sehr geehrter Herr Wüstner,
Das Recht auf Bildung und Erziehung ist in unserem Staat nicht gewährleistet und wir nutzen das Potential unserer Kinder nicht; die Entwicklung, ja ich muss es so bezeichnen, gegen unsere Kinder und unsere Gesellschaft wird immer deutlicher; aber offensichtlich wird dies von unserer Staatsregierung nicht wahrgenommen.
Ein Recht auf Bildung und Erziehung würde bedeuten, dass jedes Kind individuell gefördert wird, dass bei der Erziehung und Bildung vom Kind ausgegangen wird, dass Wissen vermittelt wird, aber auch dass den Kindern neben der Wissensvermittlung das Rüstzeug für das Leben in sozialer und gesellschaftlicher Hinsicht mitgegeben wird.
Daran mangelt es! Die Ursache ist, dass zum einen zu große Schulklassen gebildet werden, zu wenig Lehrer, Sozialpädagogen oder Schulpsychologen zur Verfügung stehen und zum anderen, dass die starre hierarchische Struktur unseres Schulsystems nicht auf die einzelnen Klassen, geschweige denn Schüler eingehen kann. Studiengebühren tun ihr übriges.
Das permanent schlechte Abschneiden in den PISA-Studien bestätigt, dass unser Schulsystem dringend einem Wandel unterzogen werden muss, damit wir den Kindern die Bildung und Erziehung geben, die Kinder in anderen OECD Staaten gewährt wird. Dafür setze ich mich ein, wenn ich gewählt werde.
Folglich kann das Potential unserer Kinder schon nicht genutzt werden. Die jetzt veröffentlichten neuen Berichte zeigen, dass wir nicht ein mal mehr in der Lage sind unsere Lehrer, Ärzte oder Naturwissenschaftler auszubilden, die wir benötigen. Das ist eine Bankrotterklärung und es besteht dringender Handlungsbedarf.
Unsere Kinder sind nicht dümmer als die Kinder in den anderen OECD-Ländern, wir müssen ihnen aber die Möglichkeit geben ihre Fähigkeiten entwickeln anstatt sie in ein staatliches Korsett einzuzwängen.
Mit freundlichen Grüßen
Gertrud Schnabel