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Gertrud Schnabel
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Frage von Stefan W. •

Frage an Gertrud Schnabel von Stefan W. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Schnabel.

Sie geben bei einer der obigen Fragen als Antwort:

"Sie wählen Jemanden, der sich dafür einsetzt, dass wir unseren Energiebedarf zu 100% aus erneuerbaren Energien decken."

Allerdings ist unser Land ein Industrieland und hat einen gigantischen Energiehunger. Unsere Arbeitsplätze und unser Wohlstand sind unmittelbar damit verknüpft.

Meine Fragen:

1. Wie stellen sie sich ihre Antwort konkret vor?
2. Wollen sie Solarstromanlagen auf jedem Dach ?
3. Wollen sie, dass auf unseren Feldern hauptsächlich Pflanzen für Biogasanlagen angebaut werden - und was sollen wir dann essen ?
4. Wollen sie auf jedem kleinen Hügel eine Windkraftanlage?
5. Woher soll der Kraftstoff für unsere Kraftfahrzeuge kommen?
6. Wie stehen sie zu den Problematiken: "Biokraftstoff - Brandrodungen in den Entwicklungsländern" , "Biokraftstoff - Erhöhung der Rohstoffpreise und Hunger in den Entwicklungsländern", "Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland - Import der Kernenergie aus evtl. unsicheren Atomkraftwerken im Ausland"?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Wolf,

Ihr Eingangssatz, dass wir einen „gigantischen Energieverbrauch“ haben, ist schon ein Teil der Antwort. Der Energieverbrauch muss reduziert werden; 1/3 ist eine realistische Zahl. Im privaten Bereich müssen wir es lernen Energie nur dann zu verbrauchen, wenn wir sie wirklich brauchen.
Die Einsparung in der Industrie hat durch eine Steuerreform für Arbeit und Umwelt zu erfolgen; dies bedeutet der Energieverbrauch wird mehr besteuert, das Geld wird für die Bezahlung von Sozialabgaben verwendet und führt somit zu Senkung der Lohnkosten; die Arbeit wird billiger. Es entstehen mehr Arbeitsplätze und es wird attraktiver menschliche Arbeit einzusetzen anstatt Maschinen.

Frage 1: Unser Energiebedarf wird gedeckt vor allem durch Sonnen – und Windenergie und der Rest mit Biomasse und Biokraftstoff.

Frage 2: Ja, wenn jedes Dach eine Solarstromanlage hat anstatt CO2 ausstoßender Kamine, dann sind wir schon ein Stück weiter gekommen.

Frage3: Ich will nicht, dass auf den Feldern hauptsächlich Pflanzen für Biogasanlagen angebaut werden. Ich setze in erster Linie auf die Sonnenergie, neben unserer Produktion kommt diese durch Stromleitungen aus sonnereicheren Ländern zu uns.

Frage 4: Mich würde es zwar nicht stören, wenn auf jedem Hügel eine Windkraftanlage stehen würde, das ist mir lieber als Gas, Öl, Atomkraft. Allerdings wir nicht jeder kleine Hügel ein richtiger Standort sein.

Frage 5: Woher soll der Kraftstoff für unsere Kraftfahrzeuge kommen.?
Zunächst werden wir uns daran gewöhnen müssen, dass wir in Zukunft nicht mehr so viel mit den Autos in der Gegend herumfahren wie bisher.
Öffentliche Verkehrsmittel werden mehr unsere Beförderungsmittel sein; der Transport muss von der Straße weg auf die Schiene.
Die Kraftfahrzeuge sollen in erster Linie mit Strom fahren; die jetzige Tankstelle ist beispielsweise, der Ort an dem der leere Akku ausgetauscht wird. Ein Rest ( vergleichbar wie das Reserverad) wird durch Biokraftstoff zu decken sein.

Frage 6: a) Brandrodungen sind durch nichts gerechtfertigt; sie dürfen zum Zweck der Gewinnung von Biokraftstoff nicht mehr erfolgen.
b) Hunger in der Welt hat leider es schon immer gegeben, auch wenn andere Länder im Überfluss lebten. Die Umstände, die zu Preiserhöhungen führen, lassen sich nicht immer genau nachvollziehen. Wenn Nahrung jedoch insgesamt ein knappes Gut wird, dann lässt sich Ursache und Auswirkung jedoch schon im Zusammenhang sehen.
Der meiste Flächenverbrauch in der Landwirtschaft ist jedoch durch die Fleischproduktion bedingt. Hier werden wir uns umstellen müssen; wir sollten mal überlegen wie oft es bei unseren Groß- oder Urgroßmüttern Fleisch gegeben hat und dies mit unserem Verbrauch vergleichen.
( Unabhängig davon, dass uns dieser „Wohlstand“ auch krank macht).
d) Der Ausstieg aus der Kernenergie muss umgehend erfolgen, genauso ist der Import der Kernenergie abzulehnen, egal wo sie herkommt.

Mit freundlichen Grüßen

Gertrud Schnabel