Frage an Gerrit Fuß von Dirk K.
Hallo Herr Fuß,
es geht um das Thema "Öffnung Alte Süderelbe" was die Grünen anscheinend befürworten:
- bitte teilen Sie mir den Nutzen dieser Maßnahme unter Berücksichtigung aller "geplanten" Kosten (Machbarkeitsstudie "Forum Tideelbe) sowie aller nicht geplanten oder auch bewusst verschwiegenen Kosten für zwingend notwendigen Maßnahmen mit. Des Weiteren zukünftige Unterhaltungskosten für die geplanten Maßnahmen sowie für sämtliche nicht geplante - aber zwingend notwendigen Maßnahmen .
- wie gedenken Sie den Wertverlust von Grundstücken und Gebäuden sowie die entstehenden Schäden an Gebäuden auszugleichen ?
- wie stellen Sie sicher, dass die streng geschützten Tiere/Amphibien, denen man mit dieser Maßnahme bewusst den Lebensraum zerstören will/wird, ihre neuen - zu schaffenden - Lebensräume auch finden werden ?
Danke & Grüße
Dirk Köpke
Sehr geehrter Herr Köpke,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Die Grüne Bürgerschaftsfraktion hat die wertvollen Empfehlungen des Forum
Tideelbe - und auch die abweichende Stellungnahme des Bauernverbandes in
Hamburg - aufmerksam zur Kenntnis genommen. Klar ist für uns: Wir benötigen
Maßnahmen, die die Tideenergie in der Unterelbe nachhaltig dämpfen. Das
Forum Tideelbe empfiehlt nach vier Jahren und der Prüfung von über 20
denkbaren Maßnahmen zwei davon die Wiederanbindung der Alten Süderelbe
sowie der Haseldorfer Marsch im Hinblick auf positive und negative
Auswirkungen sowie rechtliche und finanzielle Fragen vertieft zu prüfen.
Mir ist sehr bewusst, dass es vor Ort an der Süderelbe und in Finkenwerder
sehr berechtigte Vorbehalte gegenüber einer Wiederanbindung gibt. Deshalb
erscheint es plausibel, in eine vertiefende Prüfung einzusteigen, die tiefer
geht, als es die Machbarkeitsstudie konnte. In dieser Prüfung wären die
Belange des Obstbaus, der Grundstückseigentümer, der Wasserwirtschaft, des
Hochwasserschutzes und des Naturschutzes vor Ort mit besonderem Augenmerk zu
behandeln - mit offenem Ergebnis, ob die Maßnahme geplant und umgesetzt
werden kann. Die rot-grüne Koalition möchte in Abstimmung mit
Schleswig-Holstein in diese vertiefende Prüfung gehen. Zugleich wollen wir
einen umfassenden Dialogprozess mit den Betroffenen vor Ort aufsetzen. Einem
entsprechenden Petitum wurde letzte Woche im Umweltausschuss der
Bürgerschaft mit breiter Mehrheit zugestimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Gerrit Fuß