Frage an Gerriet Kohls von Petra W. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Kohls,
Sie schreiben, dass viele Frauen gerne bei ihren Kindern daheim bleiben wollen. Stimmt vermutlich, zumindest war dies auch mein Ziel. D.h. aber nicht, dass jede Frau auch daheim bleiben muss und auch nicht, dass Frauen nach einer Kinderauszeit immer noch deutlich schlechtere Karrierechancen haben müssen. 3 Jahre Kindererziehungszeiten dürfen nicht auschlaggebend für eine 40jährige berufliche Laufbahn sein. Wie stehen Sie zur beruflichen Gleichstellung von Männern und Frauen.
Sehr geehrte Frau Wengert,
danke für Ihre weitgehende Zustimmung. Die rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau ist bereits gegeben. Da gilt natürlich auch für den Bereich der Berufsausübung. Es gibt sogar Berufe, die eindeutig von der Frau dominiert sind. In Grundschulen beispielsweise gibt es kaum noch den Mann als Lehrer. Nachteile für den Schulbetrieb ergeben sich aus diesem Ungleichgewicht allemal.
Das Gehalt der Frau weicht auch vom Gehalt des Mannes nicht mehr deutlich ab. In Behörden und großen Unternehmen deshalb nicht, weil es Gehaltseinstufungen gibt (Beamtenbesoldung, Bundesangestelltentarif, Konzerntarife). Abweichungen, die noch feststellbar sind, liegen bei circa sieben Prozent. Im Vergleich zum „Gehabten“ also vernachlässigbar. Jedenfalls nicht mehr das große Thema.
Eine dreijährige Kindererziehungszeit ist heute nicht mehr ausschlaggebend für eine danach folgende lange Berufstätigkeit. Glücksfälle, nach dem Motto „ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sind gesetzlich nicht zu regeln. Es ist sogar so, das die Frau oder der Mann mit „Familien-Erfahrung“ in vielen Dingen kompetenter, zuverlässiger und gelassener sind, als der Single. Hier liegt also eine zusätzliche Qualifikation vor, die auch vom Arbeitsgeber geschätzt werden sollte.
Ich hoffe, Ihre Frage getroffen zu haben und sende Ihnen herzliche Grüße aus Langenhagen,
Ihr Gerriet Kohls