Frage an Gerhard Wenderoth von Jonas L. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben
Hi Herr Wenderoth,
ich bin dieses Jahr Erstwähler und habe mir Gedanaken zu ein paar Streitpunkten gemacht und wollte dazu Ihre Meinung hören. Ich würde mich sehr über eine ehrliche Antwort freuen. Wenn Sie sich zu einigen Fragen nicht äußern möchten, so habe ich dafür vollstes Versändnis.
Hier folgen nun die Fragen.
# Sollen die vielen kleinen Kommunen zum Abbau von Bürokratie zu größeren Kommunen zusammengefasst werden?
# Sollen Landkreise zusammengelegt werden?
# Soll das Wahlrecht für Landtagswahlen ab dem 16. Lebensjahr gelten?
# Soll es zukünftig Bürger- bzw. Volksentscheide (z.B. über die weitere Planung des Nürburgrings) geben?
# Rechtsextreme Veranstaltungen sollten weiterhin mit großem Aufwand seitens des Landes eingedämmt werden?
# Soll sich Rheinland-Pfalz für ein Verbot der NPD einsetzen?
# Sollen Ausgaben des Landes ab einer gewissen Größenordnung vom Volk legitimiert werden (nicht bei Ausgaben im Finanzsektor)?
Hochachtungsvoll
Jonas Litz
Hallo Herr Litz,
vielen Dank für Ihre Fragen die ich ihnen gerne beantworte.
Zu 1.
Als erstes muss man verstehen das die Kommunen die Bürokratie nicht machen, sondern sie nur Verwalten. Gesetzte und Verordnungen werden meistens auf Landes oder Bundesebenen erlassen. Die Lösung um hier effektiver zu arbeiten und Kosten und Doppelstrukturen abzubauen, heißt Interkommunale Zusammenarbeit. Wie kann man sich das vorstellen? Es macht keinen Sinn wenn kleiner Kommunen z.B. die Abrechnungen für Gemeindebezogenen Steuern selbst machen, hierzu kann man sich mit mehreren Städten zusammentun um effektiver zu arbeiten. Es gibt viele Felder auf denen dies möglich ist, z.B. bei der Müllentsorgung, Wasserversorgung, Fuhrpark Management, Lohn und Gehaltsabrechnung etc.
Ein zusammenlegen bringt oftmals keine schlankeren Strukturen sondern erhöht die Ineffizienz, da noch mehr Anträge Formulare etc. ausgefüllt werden müssen damit die Verwaltungen untereinander arbeiten können. Daher ist das gezielte Zusammenarbeiten auf einzelnen Gebieten die Lösung.
Zu 2.
Die Identität eines Landkreis ist oft Lange gewachsen, daher halte ich den Weg der Interkommunalen Zusammenarbeit für den Weg, die Identität und Selbstständigkeit der Landkreise zu bewahren aber gleichzeitig Kosten zu senken. Da wo es Sinn macht und die Bürger es über einen Volksentscheid wollen, kann es umgesetzt werden.
Zu 3.
Ja, ich halte das für einen Schritt hin mehr Demokratie Verständnis zu wecken.
Zu 4.
Es gibt bereits heute die Möglichkeit Volksentscheide, das Problem ist das die Schwellen zu hoch sind, dies Schwellen müssen gesenkt werden.
Gemeindeordnung(GemO) in der Fassung vom 31. Januar 1994
"Das Bürgerbegehren muss von mindestens 10 v. H. der bei der letzten Wahl zum Gemeinderat festgestellten Zahl der wahlberechtigten Einwohner unterzeichnet sein,
Bei einem Bürgerentscheid ist die gestellte Frage entschieden, in dem sie von der Mehrheit der gültigen Stimmen beantwortet wurde, sofern diese Mehrheit mindestens 20 v. H. der Stimmberechtigten beträgt". Im Klartext bedeutet das, das das mindesten mehr als 40% der Wahlberechtigten zu Wahl gehen müssen, dies sind fast Wahlbeteiligungswerte wie bei einer Kommunalwahl. Daher ist das nur selten zu schaffen.
Zu 5.
Jede Veranstaltung, Demonstration muss weiterhin in dem Rahmen Polizeilich begleitet werden um den Schutz der Veranstaltung sicherzustellen.
Dies ist in einem Demokratischem Land unabdingbar um das Recht auf Demonstrationsfreiheit zu schützen. Demonstration die nicht rechtstattliche Interessen haben müssen auch weiterhin verboten werden.
Zu 6.
Jede Organisation die nicht Rechtstattlich und Verfassungskonform ist, gehört auch weiterhin verboten.
Zu 7.
Alle großen Projekte deren Auswirkungen die Bevölkerung treffen gehören per Bürgerbegehren, Volksentscheid vom Bürger legitimiert.
Direkte Demokratie ist eines der Kernpunkte der FREIEN WÄHLER
Ich hoffe das meine Antworten vollumfängliche sind und der Meinungsbildung dienen.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Wenderoth