Frage an Gerhard Schick von Alice M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Schick,
die seit 2009 wirkenden Mitglieder der Bürgerinitiative Kunsthalle Mannheim haben bisher – anders als andere jüngere Bürgerinitiativen - noch immer keine Möglichkeit erhalten, sich im Mannheimer Morgen vorzustellen. Meine Fragen an Sie zu diesem Thema:
1) Wie bewerten Sie das einstimmige Votum der Mannheimer Partei der Grünen für den Abriss eines 30 Jahre alten Gebäudes, dessen Instandhaltung vernachlässigt wurde und trotzdem nicht baufällig, sondern sanierungsfähig ist?
2) Wer schützt die ca. 12 alten Linden, die in den neuen Plänen nicht mehr zu sehen sind?
3) Wodurch unterscheidet sich das Urteil der Partei der Grünen von dem der anderen Parteien?
4) Wann sollten aus Ihrer Sicht bauliche Gutachten endlich den Aspekt der grauen Energie mit einbeziehen (in Baumasse steckende, durch Abriss verlorene, verschwendete Energie), wenn nicht für so ein zentrales, teures Prestigeobjekt?
5) Welche Konsequenz zieht Ihre Partei nach Ihrem Votum im Gemeinderat versus Ergebnis der Forschungsgruppe Wahlen (etwa 70 % gegen den gmp-Entwurf)?
6) Wussten Sie, dass die Alternative der Bürgerinitiative in das „Schlechtgutachten“, das die Entscheidung zum Abriss nach sich zog, nicht miteinbezogen wurde?
7) Was würden Sie der Bürgerinitiative raten, um mehr Öffentlichkeit zu erreichen?
Sehr geehrte Frau Motoi,
vielen Dank für Ihre Fragen zur Kunsthalle Mannheim. Als Bundespolitiker habe ich mich mit dieser kommunalen Frage bisher nicht intensiv auseinander gesetzt, das fällt ja, wie Sie wissen, in den Zuständigkeitsbereich meiner KollegInnen im Gemeinderat.
Dennoch habe ich natürlich eine Meinung dazu: Ich finde, dass vor allem aus finanziellen Gesichtspunkten die Entscheidung für einen Neubau richtig war, denn nur dieser wird durch Sponsorengelder unterstützt. Die technischen Aspekte der Auswahl eines Entwurfes vermag ich nicht zu bewerten. Und zur Optik gibt es sicher unterschiedliche Meinungen.
Ich kann auf Ihre Detailfragen bei meinem derzeitigen Stand schwer eingehen. Deshalb würde ich vorschlagen, dass ich mich in den nächsten Wochen mit Mitgliedern der Initiative zusammensetze, um mich über die Vorgänge im Einzelnem zu informieren - leider wurde ich bislang nicht inhaltlich kontaktiert, sondern nur wegen eines Wunsches nach einer Fahrt nach Berlin. Bitte kontaktieren Sie dazu mein Wahlkreisbüro unter 0621 401 72 52 oder gerhard.schick@wk2.bundestag.de
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Schick