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Gerda Hasselfeldt
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Frage von Heike R. •

Frage an Gerda Hasselfeldt von Heike R. bezüglich Senioren

Sehr geehrte Frau Hasselfeld,

Beamte im Ruhestand häufen immer größere Vermögen an. Das durchschnittliche Netto-Gesamtvermögen von Pensionärs-Haushalten ist innerhalb von fünf Jahren um 21,6 % gestiegen, fast sechsmal stärker als das von Arbeitnehmern.
Die Durchschnittspension eines Bundesbeamten beträgt 2850 Euro. Die Durchschnittsrente liegt bei nur 854 Euro. Seit 2012 stiegen die Pensionen der Bundesbeamten um 11 %, Löhne um 6,5 %, Renten lediglich um 4,1 %.

Steuerzahler-Präsident Reiner Holznagel (38) ist „kaum überrascht“, dass Pensionäre die reichste Bevölkerungsgruppe sind: „Die Versorgung der ehemaligen Beamten ist sehr großzügig. Das muss sich ändern, denn die zukünftigen Pensionsausgaben werden die öffentlichen Haushalte extrem belasten.“

Was und vor allen wann gedenkt die Politik konkret zu tun?

Quelle: http://www.bild.de/geld/wirtschaft/rentner/beamte-im-ruhestand-immer-wohlhabender-36950608.bild.html

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Rogall,

für Ihre Nachricht zu den Vermögen von Senioren, die Sie mir über abgeordetenwatch.de haben zukommen lassen, danke ich Ihnen.

Sie beziehen sich auf einen Artikel in der Bildzeitung, nachdem Pensionäre in Deutschland auf ein größeres Vermögen zurückgreifen können als Rentner. Hinsichtlich der Frage des unterschiedlichen Rentenniveaus von Rentnern und Pensionären müssen zahlreiche Aspekte berücksichtigt werden, die nicht alle im betreffenden Artikel diskutiert werden. Dazu gehören Faktoren wie die tatsächlichen Beitragszeiten zur gesetzlichen Rentenversicherung, frühere Gehälter und die beruflichen Qualifikationen der Einzelpersonen.

Was in der Debatte um Renten und Pensionen durch das Heranziehen von Durchschnittsdaten oftmals außer Acht gelassen wird ist, dass die Rentenstatistik durch Selbstständige, Hausfrauen und Beamte anfällig für Verzerrungen wird. Häufig wurde von diesen Personenkreisen nur für kurze Zeit in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Dies spiegelt sich in der monatlichen Rente wider und lässt keine genaue Aussage auf das tatsächliche Vermögen zu. Denn auch diese „Minirenten“ werden für die Berechnung der Durchschnittsrenten herangezogen. Tatsache ist aber, dass beispielsweise in der heutigen Rentnergeneration viele Frauen nicht berufstätig gewesen sind und daher nur eine geringe Rente erhalten. Gleichzeitig sind sie aber durch das Einkommen der Ehemänner abgesichert und haben dadurch ein weitaus höheres Vermögen zur Verfügung, als man aus ihrer Rente schließen könnte. Die Statistik der Deutschen Rentenversicherung zeigt ferner, dass viele Rentner zusätzlich zu ihrer gesetzlichen Rente weitere Einkünfte, etwa aus einer Betriebsrente, Riesterverträgen oder Ähnlichem, erhalten. Die Durchschnittsrente gibt immer nur über den gesetzlichen Rentenanspruch Auskunft, nicht aber über den tatsächlichen Wohlstand der Rentner. Es muss immer das Haushaltseinkommen im Ganzen betrachtet werden.

Auf die Höhe der Beamtenpensionen wirkt sich die Tatsache aus, dass für viele Positionen im Öffentlichen Dienst oder der Öffentlichen Verwaltung eine hohe berufliche Qualifikation erforderlich ist, was naturgemäß mit einem höheren Einkommen verbunden ist. Auch das im, von Ihnen zitierten, Artikel genannte unterschiedliche Anlageverhalten ist auf die Einkommensunterschiede zurück zu führen. Während Rentner in der Vergangenheit verstärkt in Lebensversicherungen investiert haben, legten Pensionäre ihr Geld in Aktien und Immobilien an. Der Kurs letzterer ist im Verlauf der vergangenen Jahre deutlich stärker gestiegen. Auch muss erwähnt werden, dass Pensionäre mitunter höhere Belastungen durch Krankenversicherungsbeiträge haben können und im Gegensatz zu den Renten Pensionen nicht so günstig besteuert werden. Auch wenn die verschiedenen Steigerungsraten der einzelnen Alterseinkommen auf den ersten Blick auf große Unterschiede schließen lassen, liegen Sie unter Einbeziehung aller Aspekte nicht zu weit voneinander entfernt.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre
Gerda Hasselfeldt