Frage an Gerda Hasselfeldt von Anna R. bezüglich Gesundheit
Frage zur Impfung gegen die Schweinegrippe Zu Impfstoffbestandteilen: Nano-Partikel
Sehr geehrte Frau Gerda Hasselfeldt!
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sicherstellen könnten, dass ich auf folgende Frage unverzüglich eine wahre und klare schriftliche Antwort erhalte, als Entscheidungsgrundlage für meine Teilnahme an der empfohlenen Impfung gegen die Schweinegrippe.
Der Hintergrund meiner Frage ist:
Zunehmend wird auf die Gefahren und Risiken der Nano-Partikel aufmerksam gemacht.
Zunehmend wird die Behauptung verbreitet, dass der in der BRD zugelassene, zur Anwendung gelangende Impfstoff gegen die Schweinegrippe als sog. neue Impfstoffbestandteile Nano-Partikel enthält, die dazu dienen, die Immunität gegen das Schweinegrippevirus zu erhöhen.
Meine Frage: „Ist mit Sicherheit ausgeschlossen, dass der in der BRD zur Anwendung gelangende Influenzaimpfstoff Nano-Partikel enthält?“
Falls dies nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann:
„Ist sichergestellt, dass jeder impfende Arzt vor der Impfentscheidung des Impflings den Impfling über die kurz- mittel- und langzeitlichen Risiken der Nano-Partikel in Impfstoffen sachgerecht aufklärt?“
Mit freundlichem Gruß
Anna Reisinger
Sehr geehrte Frau Reisinger,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage vom 17. September 2009, die Sie über das Internetportal „abgeordnetenwatch“ an mich gerichtet haben.
Selbstverständlich beantworte ich alle Anfragen immer so schnell wie möglich. Was Ihre Frage zu den Bestandteilen des Impfstoffes gegen die Schweinegrippe anbelangt, muss ich Ihnen mitteilen, dass ich hierfür auf Informationen des Bundesgesundheitsministeriums angewiesen bin. Eine schriftliche Anfrage habe ich bereits an das Ministerium gerichtet.
Sobald ich seitens des Ministeriums konkrete Auskünfte erhalten habe, werde ich Sie umgehend informieren. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir hierfür Ihre Kontaktdaten zukommen lassen könnten (E-Mail: gerda.hasselfeldt@bundestag.de).
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Gerda Hasselfeldt
Sehr geehrte Frau Reisinger,
ich komme heute zurück auf Ihre „abgeordnetenwatch“-Anfrage vom 17. September 2009. Mir liegt nun die Antwort des Bundesgesundheitsministeriums vor. Offensichtlich gab es hierzu eine Reihe identischer Anfragen.
Die bisher zugelassenen oder sich noch im Zulassungsverfahren befindlichen Impfstoffe gegen das H1N1v-Virus bestehen hauptsächlich aus zwei aktiven Komponenten: dem eigentlichen Impfantigen (Komponenten der Virusoberfläche) und dem Wirkverstärker (Adjuvanz). Diese Wirkverstärker enthalten Polysorbat, hergestellt aus pflanzlichen Ausgangstoffen und andere in der Natur vorkommende Stoffe wie Vitamin E und Squalen. Letzteres kommt in vielen Nahrungsmitteln, z.B. in pflanzlichen Ölen, vor. Bei allen Stoffen handelt es sich um Substanzen oder Substanzklassen, die zum Teil schon seit Jahrzehnten in der Arzneimittelherstellung verwendet werden und biologisch abbaubar sind.
Das Paul-Ehrlich-Institut als Fach- und Zulassungsbehörde geht davon aus, dass die Nachfrage auf eine Veröffentlichung von Reddy et al. (Reddy S. et al.; Nature Biotechnology; Volume 25 (10); 1159-1164; 2007) zurückgeht, in der über neue nanotechnologisch hergestellte Partikel und deren möglichen Einsatz als Wirkverstärker in Impfstoffen diskutiert wird. Diese könnte zu der Schlussfolgerung geführt haben, dass auch die pandemischen Impfstoffe Nanopartikel enthalten würden. Dies sei aber nach Aussagen des Paul-Ehrlich-Instituts nicht der Fall. Die in den pandemischen Impfstoffen verwendeten Wirkverstärker seien gut charakterisiert und würden zum Teil schon seit Jahren in Impfstoffen verwendet werden.
Aus den Ausführungen wird deutlich, dass kein Zusammenhang zwischen den in der oben genannten oder anderen Publikationen behandelten Nanopartikeln und den Wirkverstärkern oder anderen Bestandteilen in den pandemischen Impfstoffe besteht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Gerda Hasselfeldt