Gerd Walther
DIE LINKE
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Frage von Gerhard K. •

Frage an Gerd Walther von Gerhard K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Ist Mindestlohn zeitgemäß?

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Konstantin,

Mindestlohn ist ein Gebot der Stunde. Gerade erfahren wir in der Uecker-Randow-Region, dass ein Teil der deutschen Arbeitskräfte der Eisengießerei Torgelow gegen billigere Kräfte aus Polen "ausgetauscht" werden sollen. Dies geht nur, weil man Arbeitnehmer untereinander ausspielen kann, sie mit ihren Lohnunterschieden erpressbar macht.
Deshalb gilt das Prinzip gleicher Lohn für gleiche Arbeit jetzt erst recht. Ein gesetzlicher Mindestlohn muss her, damit die Arbeit für den Werktätigen einen Sinn macht, er ordentlich von ihr leben kann. Der Mindestlohn muss auch her, damit kein Arbeitnehmer als Drohkulisse hergenommen werden kann, um Tarife zu unterlaufen. Denn egal woher man kommt, aus Deutschland, Polen oder von sonstwo, alle arbeiten für das selbe Geld.
Aber Mindestlohn kommt nicht von allein, er muss gesetzlich vorgegeben werden. Ein Freiwilligkeitsprinzip wurde immer wieder versucht, aber es ist gescheitert. Und noch ein offenes Wort zu den Arbeitgebern. Natürlich muss man in diesem Kontext auch endlich eine gerechtere Besteuerung diskutieren. Die so genannten Lohnnebenkosten gehören drastisch gesenkt, damit sich die Arbeitgeber auch den Mindestlohn für ihre Arbeiter leisten können. Dafür müsste der Spitzensteuersatz wieder erhöht werden, der in den vergangenen Jahren auffällig reduziert wurde, während der Normalverdiener kräftig zupacken musste.
Vor Jahren wurde die LINKE für diese, ihre Forderung belächelt. Heute ist die SPD auf der selben Position, die Grünen ebenso. Und selbst der Arbeitnehmerflügel der CDU sympathisiert mit dem Gedanken.
Das heisst also auch: Wer wirklich Mindestlohn will, und damit für Gerechtigkeit vor Ort eintritt, der muss die LINKE wählen. Allein werden es die anderen Parteien nicht auf den Weg bringen, sie hatten lange genug Zeit dafür.

Beste Grüße
Gerd Walther